Nach monatelangen Verzögerungen durch – hauptsächlich – Handwerker befinden sich die Bauarbeiten nun in der Endphase. Im April möchten sich Touristinformation und Biosphären-Geschäftsstelle in ihrem neuen Zuhause der Öffentlichkeit präsentieren.
Die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets, das Schönauer Tourismusbüro der Schwarzwaldregion Belchen und ein Mehrzweckraum für Vereine sollen Platz finden im neuen MTB-Gebäude mitten in Schönau.
Obwohl ursprünglich die Eröffnung für Ende 2023 geplant war, sind in dem Gebäude mit den hellen Holzschindeln, die bereits grau werden, auch heute noch Handwerker tatkräftig im Einsatz. Nun ist als neuer Eröffnungstermin der April anvisiert, wie Matthias Mühl vom Schönauer Bauamt im Gespräch mit unserer Zeitung informiert. „Wir sind in der Endphase. Das Treppenhaus, Geländer, Bodenbeläge und die elektronische Verkabelung müssen noch gemacht werden“, erklärt Mühl.
Dass der Zeitplan sportlich ist, gab Mühl bereits im Juni bei einem Rundgang mit den Gemeinderäten zu. Doch was ist der Grund für die Verspätung? Bei den Handwerkern habe es einige Verzögerungen gegeben. Die Elektrofirma, die selbst personelle und finanzielle Schwierigkeiten habe, habe für eine gravierende Verlangsamung gesorgt, sagt Mühl. Dies habe wiederum auch die anderen Gewerke an der Weiterarbeit behindert. Nun arbeite man mit anderen Elektrikern weiter und suche aktuell nach einer Lösung. „Wir sind auf einem guten Weg“, so Mühl.
Bereits im vergangenen Jahr haben die Ausschreibungen lange aufgehalten, weil teilweise keine Angebote eingegangenen waren oder die Preise der eingereichten Angebote das eingeplante Budget bei Weitem überstiegen. Dazu zählte etwa das Angebot für die Beschichtung der Tiefgarage, das die Kostenschätzung um ganze 47 557 Euro und damit um 230 Prozent überschritt. Viele Ausschreibungen mussten wiederholt werden, wodurch bis zu acht Wochen ins Land zogen.
Doch Mühl macht klar, dass einige Monate Verzögerungen bei solch großen Bauvorhaben keine Besonderheit darstellen.
Auch der Außenbereich des Gebäudes ist mittlerweile fertiggestellt. Der gemusterte Brunnen, der mit einer Sitzgelegenheit kombiniert wird, soll im März angeliefert werden. Apropos Brunnen: Auch hier ging alles etwas länger, denn der erste Vorschlag des Landschaftsarchitekten für den Frischwasserbrunnen hatte den Räten nicht gefallen. Weitere Vorschläge wurden dann in einer nächsten Sitzung gemacht – man wurde sich schließlich einig.
Ins Erdgeschoss zieht die Touristinformation, ins Obergeschoss ziehen die Mitarbeiter der Biosphären-Geschäftsstelle. Zudem gibt es im Erdgeschoss einen Mehrzweckraum für Vereine mit knapp 100 Quadratmetern sowie ein Behinderten-WC. Zum Gebäude gehört außerdem eine Tiefgarage mit 15 Stellplätzen.
Die Gesamtkosten für das Projekt lagen nach Schätzungen vom Dezember 2022 bei rund 5,1 Millionen Euro, dürften mittlerweile aber stark angestiegen sein. 474 000 Euro kommen aus dem Tourismusprogramm des Landes Baden-Württemberg, 300 000 Euro aus dem Ausgleichsstock und 117 000 Euro aus der Städtebauförderung.
Im April möchten sich die neue Touristinformation und die Biosphären-Geschäftsstelle bei einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorstellen. Ein genaues Datum steht aber noch nicht fest.
