Für die Stadt mache es darüber hinaus Sinn, das Klösterle ins Wärmenetz einzubinden, ebenso weitere Gebäude, in deren Nähe der Untergrund aufgegraben werde, etwa Feuerwehrgerätehaus/Bürgersaal. Nutzbar machen könne man sich die Tatsache, dass im Zuge der Breitbandversorgung ohnehin in nächster Zeit erhebliche Straßenbauarbeiten im Stadtgebiet anfallen.
Die Diskussion
Michael Schröder (SPD) legte dar, dass er nicht gegen ein Nahwärmenetz sei, es hingegen nicht als notwendig erachte, die Anlage im Gymnasium zu verkaufen. Die EWS könne das Projekt auch so realisieren. „Warum sollte die Stadt ihr Tafelsilber in guten Zeiten veräußern?“, fragte Schröder, der gleichzeitig befürchtete, dass der Energiepreis sich nach dem Verkauf erhöhen könnte.
Ähnlich positionierte sich Mechthild Münzer (CDU). Gegen ein EWS-Nahwärmenetz könne man nichts haben, doch dass die Stadt ihre eigene Anlage verkaufe und sich auf Jahre binde, sei nicht in Ordnung.
Jesko Anschütz (FW) verwies auf das gemeinsame große Ziel, Schönau mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Hier verfüge die EWS über ganz andere Möglichkeiten als die Stadt. Insofern bringe es überhaupt keine Nachteile mit sich, wenn die Stadt ihr bisheriges System im größer angelegten EWS-Netz aufgehen lasse. Die Konzeption der EWS werde zudem dazu beitragen, den Preis für die Energie in der Zukunft niedrig zu halten.
So sah es auch Michael Locker (FW), der die Kompetenz der EWS beim Aufbau von Wärmenetzen hervorhob. Es mache keinen Sinn, „in der Innenstadt eine separate Wärmeinsel zu haben“, meinte auch Ulrich Schlageter (CDU). Dem stimmte sein Fraktionskollege Alexander Knobel zu, wobei er aber auch darauf verwies, dass der Kaufpreis von 105 000 Euro insbesondere im Hinblick auf die teuer zu verlegenden Leitungen in der Innenstadt für die EWS ein „Schnäppchen“ darstellen würden.
Das Ergebnis
Von den anwesenden Mitglieder des Ratsgremiums sprachen sich schließlich sieben für den Verkauf und die Vermietung aus. Läuft alles wie geplant, soll im kommenden Jahr mit dem Ausbau des Wärmenetzes begonnen werden. „Das ist eine tolle Geschichte für die Bürger Schönaus“, sagte Rathauschef Peter Schelshorn abschließend. Es sei enorm wichtig, dass die regenerativen Energien gefördert werden und dass die Energie vor Ort erzeugt werde.