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Schönau Naturkita im Heim der Langohren

Hans-Jürgen Hege
Wald- und Naturkindergärten gibt es in immer mehr Städten und Kommunen. Foto: Archiv

Gemeinderat: Sammelplatz für Waldgänge / Investition in die Wasserleitung

„Meister Lampe“ hat das Feld geräumt, Züchter strichen mangels Masse die Segel, ihr Verein wird aufgelöst. Das Ausstellungsgebäude, in dem sich viele Jahre lang wuschelige Langohren präsentierten und Züchter großartige Erfolge feierten, wird an die Stadt Schönau rückübertragen. Nun sollen ab Herbst naturverbundene Kids einziehen. Die Stadt plant einen Naturkindergarten.

Von Hans-Jürgen Hege

Schönau. Bei der Ratssitzung am Montag wurde der Nutzungsänderung problemlos zugestimmt. Schließlich hielt die Verwaltung das Gebäude, die Außenanlagen und die Zufahrt für diesen Zweck für „bestens geeignet“. Es sei an das öffentliche Wasser-, Abwasser- und Stromnetz angeschlossen, betonte Dirk Pfeffer in Vertretung von Hauptamtsleiter Dietmar Krumm. Die geplante Grillstelle stehe nur den Kindern zur Verfügung und sei öffentlich nicht zugänglich, ergänzte Bürgermeister Peter Schelshorn.

Zäune und Absperrungen soll es nicht geben

Fragen der Gemeinderäte nach Zufahrtsmöglichkeiten entschärfte Schelshorn: „Das letzte Wegstück ist für Kraftfahrzeuge gesperrt, die letzten Meter müssen die Eltern also laufen.“ Aber das sei nicht weiter schlimm. Es handle sich um einen Naturkindergarten, in dem grundsätzlich andere Regeln gelten. Zäune und Absperrungen beispielsweise seien verpönt.

Stellen werden mit Erzieherinnen besetzt

„Kinder werden in solchen Kindergärten dazu erzogen, Gefahrenquellen zu erkennen, um dann entsprechend damit umzugehen.“ Damit erübrige sich teilweise auch die Frage nach sanitären Anlagen. Ihr künftiges Domizil sei – abgesehen von extremen Wetterkapriolen – lediglich ein Treffpunkt, ein Sammelplatz, von dem aus es in den Wald gehe, erklärte Peter Schelshorn, um danach Mechthild Münzers Frage nach zusätzlichem Personal mit einem klaren „Jein“ zu beantworten. Die Stellen würden voraussichtlich mit Erzieherinnen besetzt, die ihre Ausbildung in anderen Kindergärten in Schönau beenden oder bereits beendet haben, versicherte der Rathauschef und wies im Gemeinderat auch darauf hin, dass die Verwaltung auf einschlägige Erfahrungen der Stadt Schopfheim mit solchen Kindergärten bauen dürfe.

17 000 Euro für frostsichere Leitung

Investieren müsse die Stadt allerdings in die Wasserleitung, die vom Hochbehälter zum Naturkindergarten führe und die bisher nicht frostfrei verlegt worden sei. Um die Versorgung auch während der Wintermonate sicherzustellen, müsse die Leitung nicht nur erneuert, sondern frostsicher unter die Erde erlegt werden. Diese Arbeiten werde eine Utzenfelder Firma zum Preis von knapp 17 000 Euro bis September dieses Jahres unter der Voraussetzung erledigen, dass es zu keinen Materiallieferengpässen kommt. Zu der Vergabe habe man sich entschlossen, weil „aufgrund der derzeitigen Auftragslage davon ausgegangen werden muss, dass keine günstigeren Angebote eingehen“, hieß es in der Sitzung des Gemeinderats.

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