Schönau Seniorenzentrum: „Höchst interessantes Projekt“

Markgräfler Tagblatt
Wenn die Wirtschaftlichkeit stimmt, soll das Dachgeschoss des Seniorenzentrums ausgebaut werden. Sieben neue Wohnungen könnten entstehen.Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Schönau: Dachgeschossausbau denkbar / Wohnbau-Wirtschaftsplan vorgelegt 

Schönau (pele). Die Verwaltung legte in der Schönauer Gemeinderatssitzung am Montag den Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Städtische Wohnbau vor. Dieser umfasst die beiden Betriebszweige Seniorenzentrum und Wohnraumvermietung. Im Erfolgsplan des Betriebszweigs Seniorenzentrum wird ein Jahresverlust von rund 21 000 Euro ausgewiesen, der damit um rund 3000 Euro höher ist als im laufenden Jahr. Wie Rechnungsamtsleiter Jürgen Stähle den Räten erläuterte, ist dies vor allem auf Brandschutzmaßnahmen zurückzuführen.

Im Betriebszweig Wohnraumvermietung wird mit einem Jahresgewinn von knapp 11 000 Euro gerechnet, was eine geringe Steigerung gegenüber 2020 von 800 Euro bedeutet. Positiv entwickle sich das Betriebsergebnis beim Objekt Friedrichstraße 2 und 4, wie Stähle darlegte, negativ dagegen beim Objekt Wiesenstraße 6, wo die Aufwendungen für die Gebäudeunterhaltung im kommenden Jahr steigen werden. Beim Objekt Friedrichstraße 37 sollen die Mieterträge um rund 7000 Euro steigen, da acht Prozent der Kosten der abgeschlossenen Modernisierungsmaßnahmen auf die Mieter umgelegt werden können. Dieses Vorgehen sei im Vorfeld allen Mietern transparent gemacht worden, sagte Stähle. Im übrigen seien die Mieten bisher auf einem eher niedrigen Stand.

Insgesamt weist der Eigenbetrieb Wohnbau für 2021 einen Gesamt-Jahresverlust von knapp 10 000 Euro aus.

Im Vermögensplan sind zwei größere Maßnahmen vorgesehen, die Jürgen Stähle dem Gremium erläuterte. Im Seniorenzentrum soll unter Umständen das Dachgeschoss ausgebaut werden, wofür 40 000 Euro Planungskosten eingestellt werden. Bis zu sieben Wohnungen könnten dort eingerichtet werden.

Der Gemeinderat hatte die Verwaltung schon vor geraumer Zeit mit einer entsprechenden Voruntersuchung beauftragt, die mittlerweile beinahe abgeschlossen sei, wie Stähle berichtete. Noch nicht hundertprozentig klar sei die Sachlage in den Bereichen Statik und Brandschutz. Werde beides positiv beschieden, stehe als nächstes eine Wirtschaftlichkeitsberechnung an. Nur wenn diese vorteilhaft ausfalle, wolle die Stadt das Projekt tatsächlich ins Auge fassen. „Es geht nicht um sozialen Wohnungsbau“, stellte der Rechnungsamtsleiter klar. Attraktiv sei das Vorhaben auch dadurch, dass man mit einem Zuschuss aufgrund des Status` des GVV Schönau als ELR-Schwerpunktgemeinde rechnen könne. Mit der baulichen Umsetzung sei in den Jahren 2022/2023 zu rechnen.

„Es handelt sich um ein höchst interessantes Projekt, aus großem ungenutzten Speicherraum Wohnmöglichkeiten zu schaffen“, sagte Bürgermeister Peter Schelshorn. Der Bedarf sei zweifellos vorhanden, ergänzte Jürgen Stähle, wobei man bei einem Gelingen des Vorhabens durchaus auch auf jüngere Mieter setze. Möglicherweise könne eine der Mietparteien dann sogar den seit einiger Zeit vakanten Hausmeisterposten für das gesamte Gebäude übernehmen.

Die zweite größere Investition bezieht sich auf das Objekt Friedrichstraße 16, das generalsaniert werden soll. Diese Maßnahme soll 2021 umgesetzt werden, wobei man mit einem 36-prozentigen Zuschuss aus Mitteln der Stadtsanierung rechnet. Für den nicht durch Zuschüsse gedeckten Betrag von 188 000 Euro ist eine Darlehensaufnahme erforderlich. Stähle betonte, dass auch bei diesem Gebäude nach der Sanierung acht Prozent der Kosten auf die Mieter umgelegt werden.

Der Wirtschaftsplan soll in der Dezembersitzung vom Gemeinderat beschlossen werden. In der Sitzung am Montag nahm das Gremium auch den Jahresabschluss 2019 des Eigenbetriebs Städtische Wohnbau zur Kenntnis. Der Jahresgewinn lag bei knapp 36 000 Euro.

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