Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn ergänzte, Anlieger hätten sich über Lärm- und Geruchsemissionen der Schlachterei beschwert.
Gute Schlachtstruktur
Michael Kauffmann, Leiter des Dezernats Ländlicher Raum beim Landratsamt Lörrach, meinte: „Wir haben in der Region leistungsfähige Erzeuger und eine gute Handelsstruktur. Daher ist es auch nachvollziehbar, eine gute Schlachtstruktur zu haben.“ Der Landkreis vergebe lediglich kleine Strukturfördermittel. Über sie entscheide der Kreistag. Kauffmann vermutet, dass ein Konzept für ein Betreibermodell Mittel aus der Strukturförderung des Landkreis bekommen könne.
Hilfe von Biosphäre
Auch Jan-Hendrik Faßbender, beim Biosphärengebiet Schwarzwald zuständig für den Fachbereich Regionalentwicklung, Regionalmarketing, Tourismus und Wirtschaft, sagte seine Hilfe zu. Sein Arbeitgeber könne bei der Suche nach einem zukünftigen Betreiber zeigen, „wie man in Netzwerken zusammenarbeitet.“ Außerdem sei es möglich, vom Biosphärengebiet für den Gründungsprozess – etwa einer Betreiber-GmbH – Fördermittel zu bekommen. Er lobte die Viehhalter für ihre Arbeit. „Sie haben die Landschaft offengehalten. Die Vermarktung ihrer Tiere ist daher eine Wertschätzung ihrer Arbeit.“
29 Tiere pro Woche
Dann wurde noch eruiert, ob es sich lohne den Schlachthof weiterzubetreiben. Eine Umfrage der BLHV-Bezirksgeschäftsführerin Verginya Kaerger unter den Metzgereien und Viehhaltern ergab, dass man etwa 29 Tiere pro Woche schlachten wolle. Hinzu kämen die Privatschlachtungen.
Martin Rümmele, einer der Schlachthof-Angestellten, sagte unserer Zeitung, es sei möglich, dass man an einem Tag maximal 20 bis 25 Rinder schlachten könne. Derzeit ist es so, dass der Betrieb im Winter etwa zehn bis 15 Rinder pro Woche schlachtet, im Sommer sind es etwa zehn bis 14 Tiere innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen.
Nichts unversucht lassen
Die Suche nach einer Betreiber-GmbH soll nun in kleinerer Runde fortgesetzt werden, hieß es in der Diskussionsrunde am Montag. Viel Zeit, ein Betreibermodell zu entwickeln, bleibt nicht mehr. Fest steht aber, dass die Viehhalter aus der Region nichts unversucht lassen, den Schlachthof zu erhalten, denn sie sind an einem kurzen Weg zum Schlachthof sehr interessiert.