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Schönau Trinkwasser wird künftig entkeimt

Markgräfler Tagblatt
Die Überflutungen der Schönauer Mühlmatt haben in den vergangenen Monaten immer wieder für Verunreinigungen des Trinkwassers gesorgt. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: 40 000 Euro teure UV-Anlage bestellt / Wahrscheinlichkeit von Verunreinigung wird reduziert

Der Gemeinderat beschloss am Montag einstimmig, die Probleme mit verunreinigtem Trinkwasser in der Stadt durch die Beschaffung einer UV-Desinfektionsanlage zu lösen. Diese Lösung wird vom Landratsamt befürwortet. Zur Sicherheit und Kontrolle der Maßnahme wird diese von einem Ingenieurbüro begleitet.

Von Heiner Fabry

Schönau. In Schönau musste seit November 2017 dreimal innerhalb kurzer Zeit ein Abkochgebot für das Trinkwasser herausgegeben werden. Eine Überprüfung ergab, dass Verkeimungen durch E-Coli-Bakterien jeweils nach Überflutungen der Mühlmatt aufgetreten waren. Zur schnellen Information der Bürger wurde ein Mailverteiler mit 180 Adressen eingerichtet.

Bei einem Ortstermin im Januar, an dem neben Vertretern der Stadt auch die Hygieneinspektorin des Landkreises teilnahm, wurde von einem Fachunternehmen eine UV-Entkeimungsanlage für den Hochbehälter zum Preis von knapp 40 000 Euro angeboten. In dieser Anlage wird das Trinkwasser mit UV-Licht bestrahlt und entkeimt. Voraussetzung für diese Lösung ist aber, dass das Wasser bestimmte Trübungswerte nicht überschreitet.

Falls diese Trübungswerte im Hochwasserfall der Wiese nicht eingehalten werden können, wäre eine vorgeschaltete Stufe notwendig (Ultra- oder Mikrofiltration). Diese vorgeschaltete Stufe bedeutet einen sehr viel höheren Aufwand und damit höhere Kosten.

Das Angebot des Fachunternehmens wurde von einem Ingenieurbüro überprüft und für geeignet befunden. Wegen der besonderen Dringlichkeit empfahl die Verwaltung – in Abstimmung mit dem Landratsamt – auf eine Ausschreibung zu verzichten und die Maßnahme freihändig zu vergeben.

Bürgermeister Peter Schelshorn erläuterte, dass diese Entkeimungsanlage die Wahrscheinlichkeit neuerlicher Verunreinigungen des Trinkwassers deutlich reduziert. Eine Garantie dafür gebe es allerdings nicht.

In der Beratung drehten sich die Beiträge der Ratsmitglieder in erster Linie um mögliche Wasserverunreinigungen durch die Landwirtschaft in der Mühlmatt. Mechthild Münzer (CDU) fragte, warum die landwirtschaftliche Nutzung in einem ausgewiesenen Überflutungsgebiet, in dem auch noch ein Tiefbrunnen angelegt ist, überhaupt zulässig ist. Bauamtsleiter Klaus Steinebrunner erklärte, dass für die Ausbringung von Gülle und Festmist strenge Vorgaben bestehen, an die der Landwirt gebunden ist. Das Überflutungsgebiet Mühlmatt diene für die Stadt Schönau wie eine Art Regenrückhaltebecken für weiter südlich gelegene Kommunen.

Jesko Anschütz (FW) verwies auf die große Verunsicherung in der Bevölkerung und regte eine Aufklärungs-Kampagne an, in der über die jeweilige Sachlage und die sich daraus ergebenden Maßnahmen informiert werde. Dies sei durch die laufende Information der Bürger über den eingerichteten Mailverteiler gegeben, antwortete darauf der Bauamtsleiter.

Der Gemeinderat entschied einstimmig, die UV-Anlage zum Preis von 39 500 Euro anzuschaffen.

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