Viel mehr als „nur“ eine Ortsdienerin

Wembach (vw). Ihren Dienst hat Roswitha Strohmeier schon Ende 2016 beendet, doch erst kürzlich wurde die 71-Jährige nach über 45 Jahren als Gemeindedienerin von Wembach auch offiziell von Bürgermeister Christian Rüscher verabschiedet.

Im kleinen Kreis traf man sich zum Mittagessen. Rüscher überreichte Strohmeier eine Dankesurkunde und lobte ihr großes Engagement für die Gemeinde und die Gemeinschaft. Strohmeier übernahm in all den Jahren sehr viele Aufgaben, engagierte sich ehrenamtlich und war ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde Wembach.

Roswitha Strohmeier war am 22. April 1971 als Ortsdienerin der Gemeinde Wembach eingestellt worden – als erste Frau auf diesem Posten. Ihre Aufgabe war es, die Post und alle amtlichen Mitteilungen den Bürgern ins Haus zu bringen. Dazu zählten damals unter anderem Lohnsteuer- und Wahlkarten, Feuerschutzabgabe- und Wasserzinsbescheide, Einladungen, für die Landwirtschaft die Viehzählung und vieles mehr. In all den Jahren kamen so rund 1000 gelaufene Kilometer zusammen, schließlich musste auch der Ortsteil Schindeln mitversorgt werden.

Neben diesen Botengängen erledigte sie auch außergewöhnliche Dinge. So zählte auch die Vorbereitung der damals noch üblichen Kinderimpfungen des Amtsarztes im Rathaus zu ihren zahlreichen Aufgaben. Ab März 1972 war sie dann auch für die Reinigung des damaligen wie auch später des neuen Rathauses zuständig.

Unter anderem hatte Roswitha Strohmeier in ihrer langjährigen Zeit auch eine 30-köpfige Kindergartengruppe unter ihren Fittichen, die damals im ehemaligen jüdischen Erholungsheim untergebracht war. Sie organisierte außerdem die Adventsfeiern für die Senioren. In den vergangenen Jahren widmete sie sich zudem der Sauberkeit auf dem Kinderspielplatz.

Strohmeier war ab 2004 auch zehn Jahre lang als Gemeinderätin tätig und vertrat in dieser Zeit die Gemeinde Wembach im Gemeindeverwaltungsverband. Und fünf Jahre lang war sie die Stellvertreterin von Bürgermeister Christian Rüscher.