Schönau Vision von Coworking im Schönauer Ortsteil Brand

Verena Wehrle
Hier könnte ein Coworking Space und ein sogenannter „Innovationsraum Oberes Wiesental“ entstehen: Der Standort im Gewerbepark in Brand wird derzeit für das Projekt favorisiert. Foto: /Verena Wehrle

Ein Zukunftraum Oberes Wiesental soll in Schönau entstehen.

Im Herbst 2021 habe er Coworking zum ersten Mal beim Initiativkreis Oberes Wiesental vorgestellt, was bei den Unternehmern auf großes Interesse stieß, so Daniel Tastl von der Wirtschaftsregion Südwest. Seitdem ist viel passiert: Bei mehreren Beteiligungsworkshops zum gemeinsamen Projekt der Städte Schönau und Todtnau sammelten Bürger und Firmenvertreter Ideen und konkretisierten ihre Version eines „Zukunftsraums Oberes Wiesental“, in dem Selbstständige auf Angestellte oder Gründer auf Tüftler treffen. Nun stellten Katharina Scheuermann von „Coworkland“ und Jannik Huber vom „Baden Campus“ die Ergebnisse ihrer Machbarkeitsstudie vor.

28 Büroplätze

Nach Prüfungen erachten sie den Gewerbepark im Schönauer Ortsteil Brand als geeignetsten Standort für den neuen Coworking-Space. Dort sehen sie Enwicklungspotenziale, da man sich vor Ort mit den Gewerbetreibenden austauschen könne, so Scheuermann. Die typischen Räume eines solchen „Spaces“ – der Flexdesk, der von verschiedenen Personen als Arbeitsplatz gemietet werden kann, das Teambüro, ein Besprechungsraum für acht Personen und eine Eventfläche mit drei Räumen à 50 Quadratmeter, seien hier realisierbar. 28 Arbeitsplätze könnte man hier bieten. Wenn der Raum zu 60 Prozent ausgelastet sei, rechne er sich bereits.

Die Zielgruppe

Vor allem die vielen Pendler im Oberen Wiesental, aber auch jene, die den Urlaub mit Arbeiten verbinden möchten (sogenanntes „Workation“) sollen die Räume nutzen. Hierzu seien Kooperationen mit dem Tourismus sinnvoll. Auch für die Unternehmen der Region, bei denen allesamt der Fachkräftemangel omnipräsent sei, könne ein solcher Raum als zusätzliches Angebot für die Mitarbeiter entscheidend sein – etwa als ein Argument für diese, hier zu wohnen oder zu arbeiten, erklärte Huber. Die Potenziale, die ein solcher Ort biete, fasste Huber unter dem Oberbegriff „Innovationen“ zusammen. Er stellte mögliche Formate vor, die dann realisiert werden könnten und die „die Region stark machen“. Dies könnten Veranstaltungen zum Thema „Tourismus und Nachhaltigkeit im Biosphärengebiet“, oder auch Netzwerkveranstaltungen zu Themen wie „Automatisierung in der Produktion“ sein, die „Baden-Campus“ organisieren würde.

Überhaupt sei die Vernetzung der Unternehmen – vor allem auch überregional – für den Innovationsraum wichtig. Denn nur durch den Austausch könnten neue Ideen entstehen.

„Die Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass das Potenzial dazu im Oberen Wiesental da ist“, so Daniel Tastl. Und auch Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn freute sich als einer der Initiatoren über die Ergebnisse: „Ich bin perplex, was Sie uns präsentiert haben“, sagte er. Philipp Appenzeller von der „EWS“ zeigte sich positiv beeindruckt von der Wahl des Standorts. Aber: Dieser ist bis jetzt nur eine Idee und noch nicht in trockenen Tüchern.

Vieles muss geklärt werden

„Jetzt haben wir jede Menge Hausaufgaben zu tun – es geht nun in die Planungsphase“, so Tastl. Dabei müsse man Partner suchen, die die weiteren Schritte mitgehen. Das Interesse sei groß: Konkrete Anfragen nach Coworking-Plätzen seien bereits eingegangen.

Die Finanzierung etwa durch Fördermittel müsse nun geklärt werden und auch, wie genau das Betreibermodell aussehen könnte

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