Schönau Wie die Demokratie funktioniert

Markgräfler Tagblatt
Beim Theaterprojekt am Gymnasium ging es darum, tiefere Einblicke in den Demokratieprozess zu gewinnen. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Gymnasium Schönau: Projekt „Politik: mehr als Theater?!“ mit Tempus fugit

Schönau. Demokratiebildung gehört zu den wichtigsten Aufgaben von Schule und Gesellschaft, insbesondere heutzutage, wo das Demokratiemodell unter Druck gerät und von vielen in Frage gestellt wird. Dabei gilt es, die Schüler für den verantwortungsvollen Umgang mit Demokratie zu sensibilisieren.

Demokratie erfahren, lernen und erproben – all das bietet der Projekt „Politik: mehr als Theater?!“, angeboten vom Freien Theater Tempus fugit aus Lörrach. Das Ziel des Projekts, das kürzlich am Gymnasium Schönau mit den Schülern der 10. Klassen durchgeführt wurde, ist es, die Jugendlichen zu ermutigen, sich mit dem Begriff Demokratie auseinanderzusetzen, zu erleben, wie Demokratie funktioniert und welche Bedeutung der Einzelne für eine Demokratie hat. Dabei werden die Schüler mit in das Geschehen auf der Bühne einbezogen und beeinflussen so aktiv den Prozess der Demokratiebildung.

Das interaktive Theaterstück regte die Schüler an, ihre eigene Haltung und die Bedeutung von Demokratie zu reflektieren. So wurde im Plenum sowie in kleinen Arbeitsgruppen diskutiert, was Politiker von heute ausmacht und wie politische und gesellschaftliche Anliegen vertreten werden sollten. Die Zehntklässler versuchten unter anderem, eine Antwort auf die Frage zu finden, wer sie repräsentieren kann und was dazu notwendig ist. Darüber hinaus wurde ein aktuelles Phänomen in der politischen Landschaft – die Massenbeeinflussung – unter die Lupe genommen und auf der Bühne aufgearbeitet. Außerdem wurden politische Reden analysiert und auf deren Überzeugungskraft überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass es nicht einfach ist, in einer polarisierten Zeit, in der die neuen Medien einen immer größeren Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung nehmen, zwischen Sachlichkeit beziehungsweise Faktengehalt und Manipulation zu unterscheiden.

Die Schauspieler von Tempus fugit waren beeindruckt von der aktiven Beteiligung und der Tiefe der Beiträge der Gymnasiasten. Die Schüler ihrerseits hoben die ungezwungene und vertrauenswürdige Atmosphäre, die die Schauspieler kreiert haben, hervor. „Wir haben uns ernst genommen gefühlt“, meinte eine Schülerin.

Das Projekt „Politik: mehr als Theater?!“ hat gezeigt, dass die junge Generation sich durchaus für politische Themen interessiert und imstande ist, sich für demokratische Normen einzusetzen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

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