Wieden (ib). Vor sechzig Jahren gründeten neun Wiedener Männer die Ortsgruppe der Bergwacht Schwarzwald, ein Schritt, der bereits zwei Jahre später angesichts über 100 Verletzten im Winter 1958/59 Berechtigung fand. Zwei Gründungsväter, Egon Wissler und Gottlieb Klingele, konnte Vorsitzender Martin Corona bei der Jubiläumsfeier am Samstag in der gut besuchten Halle begrüßen. War es einst „nur“ der Rettungsdienst, den die Mannen leisteten, kamen neue Aufgaben hinzu. Corona sprach von der Streife im Naturschutz (auch im Belchengebiet), von Veranstaltungen im Dorf sowie von der Erstversorgung Hilfsbedürftiger. Werde der Notarzt alarmiert, übernehme die Bergwacht die Überbrückung, bis er eintreffe. Diese Hilfe im häuslichen Bereich hob Bürgermeisterin Annette Franz als lebenswichtigen Aspekt im ländlichen Raum hervor. „Wir sind froh, eine rege Bergwacht zu haben“, sagte sie. Die Bergwacht setze sich auf beispielhafte Weise ein, zeige außerordentliches Engagement. Zudem pries sie die aktive Jugendarbeit und die aktuell vielen Anwärter. Zwölf Bergwächter werden laut Corona derzeit ausgebildet. Ohnehin nehme die Weiterbildung eine große Rolle ein, wie er betonte. Außerdem sei man froh, gute Ausbilder in eigener Reihe zu haben. Da sich die Einsatzzahlen zur gesamten Bandbreite entwickelten, wachse auch das Ausbildungsspektrum. Die Ortsgruppe habe eine bewegte Geschichte, sagte Andreas Göggel, stellvertretender Landesvorsitzender, sie sei tief im Ort verwurzelt und aktuell sehr aktiv. Der Verein habe einen festen Platz im Rettungswesen des oberen Wiesentals, unterstütze benachbarte Ortsgruppen und verschließe sich der Strukturreform nicht. Wie im Feuerwehrwesen erarbeite man flächendeckende Bedarfspläne. Zum großen Wunsch der Wiedener, ein eigenes neues Fahrzeug zwecks schnelleren Eintreffens, sagte Göggel, einen Übergabetermin könne er nicht nennen. Ein in Eigenregie angeschafftes Gefährt wurde wegen Altersschwäche ausrangiert, ein neues zum Kostenpunkt von mindestens 50 000 Euro sei vom Verband zugesagt. Zuschüsse fließen vom Land. Dirk Kiefer, Ortsgruppenchef Schönau, übergab einen Obolus („für eine Radkappe“), und zollte Respekt angesichts der starken Truppe von 46 Aktiven zuzüglich des Dutzends Anwärter. Mit den Schönauern taten sich auch die Wiedener zunächst zusammen, drei Jahre vor dem Gründungsdatum, weshalb mancher heute auf mehr als 60-jährige Mitgliedschaft blickt. Höhepunkte der langen Zeit nannte Martin Corona. 1959 wurde die Christopherus-Hütte errichtet, 1979 schaffte man Funkgeräte an, 1980 folgte der erste Motorschlitten. 1983 kam die Erweiterung der Hütte, eine Garage 1992, und 2002 nahm man erneut eine Vergrößerung vor. 2003 beschäftigten Planung und Bau des Rettungsanhängers. Musikalisch begleitete die Bergmannskapelle den Festakt mit feierlich-schwungvollen Melodien, den geselligen Teil bestritt die Band „The Lunatix“.