Schönau Wohnbau macht Verlust

Gerald Nill
Einige Gebäude der Wohnbau werden mit Nahwärme ausgestattet. Foto: Maximilian Müller

In diesem Jahr stehen viele Sanierungen in den einzelnen Objekten der Wohnbau Schönau an. Ein Gewinn sei dabei nicht das Ziel, da es um sozialverträglichen Wohnraum gehe.

Der Städtische Eigenbetrieb Wohnbau Schönau muss im aktuellen Geschäftsjahr einen Verlust von gut 100 000 Euro ausweisen. Grund sind dringend erforderliche Sanierungen an Altbau-Wohnungen im Bestand, die aber nicht durch Mieteinnahmen gedeckt sind, wie Bürgermeister Peter Schelshorn dem Gemeinderat erläuterte.

Umstellung auf Nahwärme

Beim Objekt Friedrichstraße 2 und 4 entwickelt sich das Betriebsergebnis negativ. Dies liegt an höheren Aufwendungen in der Gebäudeunterhaltung durch Umstellung von Gasheizung auf Nahwärme und an höheren Heizkosten.

Im Jahr 2024 steht außerdem eine größere Investition an: Im Objekt Friedrichstraße 2 soll die Dachgeschosswohnung kernsaniert werden, damit die jetzige Wohnung wieder neu vermietet werden kann. Die Ausführung kostet rund 200 000 Euro.

Fenster austauschen

Beim Objekt Friedrichstraße 37 steht nach dem Auszug aus der Erdgeschosswohnung eine Komplettsanierung an. Hierfür sind Mittel von 25 000 Euro vorgesehen.

Auch beim Objekt Wiesenstraße 6 muss nun mit einem negativen Ergebnis von rund 20 600 Euro gerechnet werden. Dies liegt zum Teil an der Umstellung der Heizung auf Nahwärme sowie den Austausch von Fenstern. Das gleiche gilt auch für das Objekt Brand 34.

„Die Aufwendungen für die Gebäudeunterhaltung über den gesamten Wohnungsbestand liegen mit rund 144 000 Euro deutlich über dem Niveau des Vorjahres von 90 900 Euro“, heißt es im Jahresgeschäftsbericht. Und weiter: „Der Eigenbetrieb Städtische Wohnbau Schönau weist somit einen Gesamt-Jahresverlust von 105 500 Euro aus.“ Der Schuldenstand steigt dadurch von gut 1,4 Millionen auf gut 1,5 Millionen.

Meinungen der Räte

Der Gemeinderat zeigte sich kostenbewusst und fragte kritisch nach, ob die Sanierungen nach Auszug oder die Umstellung auf Nahwärme zwingend erforderlich seien, was Bürgermeister Schelshorn bejahte. Ethan Sahin, SPD, bezweifelte, dass die Investitionen bei den niedrigen Mieten jemals wieder eingespielt werden.

Der Bürgermeister stellte klar: „Die Stadt sorgt hier für sozialverträglichen Wohnraum.“ Einen Gewinn durch Vermietung zu erzielen, sei nicht ihr Ziel. Es gebe eben Jahre, in denen aufgrund von Sanierungsstau mehr investiert werden müsse.

Das sah auch Michael Locker von den Freien Wählern so. Die Sanierungen stellten einen Mehrwert an Gebäudesubstanz dar und es werde auch mal Geschäftsjahre mit positivem Abschluss geben. Der Gemeinderat nahm den Geschäftsplan der Wohnbau schließlich einstimmig an.

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