Schopfheim 18 Tonnen Kaffeebohnen auf Lager

Markgräfler Tagblatt
Schwerstarbeit für die Helfer des Diome-Vereins: Sie mussten jetzt 18 Tonnen Kaffee entladen, wiegen, beschriften und einlagern. Fotos: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Dikome: Verein nimmt erste Lieferung in Empfang /Zweite Ladung noch in Duala

Endlich da: Nach langem Warten konnte der Dikome-Kamerun-Verein dieser Tage die erste von zwei Lieferungen Rohkaffee aus der Ernte 2017 in Empfang nehmen.

Von Heiner Fabry

Schopfheim-Langenau . Der Eingang hatte sich verzögert, weil noch Zollformalitäten zu erledigen waren. Die Lieferung umfasst 18 Tonnen Kaffee, eine zweite Ladung – bestehend ebenfalls aus 18 Tonnen – wartet noch im Hafen von Duala auf die Auslieferung nach Deutschland.

Der Verein hatte die koffeinhaltige Fracht mit gewisser Sorge erwartet, denn die „Revolutionäre“ im Süden Kameruns hatten den Export von Kaffee untersagt. „Die politische Situation in Kamerun ist nach wie vor unübersichtlich“, berichtete Richard Renz, der Vorsitzende des Vereins. Im Süden Kameruns besteht eine Bewegung von Aufständischen, die den Süden des Landes als „Republik Ambazonien“ vom Rest des Landes abspalten und als selbstständigen Staat ausrufen will.

Eine Schar von Helfern wuchtete die neue Lieferung aus dem Container – eine recht aufwendige und anstrengende Aktion. Es galt, die knapp 300 Säcke einzeln zu entladen, zu wiegen, mit Angaben über die Qualität des Kaffees und des jeweiligen Gewichts des Sacks zu beschriften und dann einzulagern.

Dieser Aufwand ist erforderlich, um die Kriterien des „fairen Handels“, wie sie der Dikome-Verein praktiziert, erfüllen zu können.

„Wir picken uns aus einer Ernte nicht die Qualitäts-Rosinen heraus, sondern wir kaufen von unseren Kleinbauern in Dikome jeweils die gesamte Ernte auf“, berichtet Viktor Reis.

Bei Auslieferung erhalten die Kaffee-Farmer den Gegenwert ihrer jeweiligen Ernte komplett ausbezahlt. Die Kaffee-Bohnen werden dann vor Versand auf Größe und Qualität geprüft und entsprechend sortiert. Beim Rösten werden die Kaffeebohnen unterschiedlicher Größen nach ihrer ursprünglichen Zusammensetzung wieder gemischt.

„Kunden fragen bisweilen , warum sich in unserem Halleluja-Kaffee sowohl große wie kleinere Kaffeebohnen befinden. Das erklärt sich eben aus diesem Verfahren, dass sich Kaffee der gleichen Güteklasse aus großen und kleineren Bohnen zusammensetzt und genau in dieser Zusammensetzung auch geröstet und verkauft wird“, so Viktor Reis. Das ermögliche, die ganze Ernte zu verarbeiten und den Bauern auch einen wirklich fairen und auskömmlichen Preis zu zahlen. Der Halleluja-Kaffee ist übers Internet erhältlich sowie bei den Hieber-Märkten und den Schmidt’s Märkten.

Weitere Informationen: www.dikome-kamerun.de

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