Schopfheim Abendmusik lindert Leid und Trauer

Georg Diehl
Kirchenmusikdirektor Christoph Bogon dirigierte die Kantorei und die Gemeinde. Foto: Georg Diehl

„Trost-Ausstellung“: „Getröstet wunderbar“ durch die Kantorei und Pfarrer Schmitthenner.

Schopfheim - Parallel zu der Ausstellung von Fotos der Heidelberger Fotografin Gülay Keskin in der evangelischen Stadtkirche zum Thema „Trost“ fand im gleichen Gotteshaus eine Abendmusik unter dem Motto „Getröstet wunderbar“ statt, die von der Kantorei Schopfheim, der Organistin Birgit Tittel, von Pfarrer Martin Schmitthenner und unter der Gesamtleitung von Kirchenmusikdirektor Christoph Bogon gestaltet wurde.

Eröffnet wurde die Abendmusik am vergangenen Samstag mit dem von Johann Sebastian Bach in seinen letzten Lebensjahren in Leipzig komponierten Orgelchoral, BWV 641, „Wenn wir in höchsten Nöten sein“, den Christoph Bogon an der Schuke-Orgel im Chorraum mit optimaler Registrierung spielte.

Pfarrer Martin Schmitthenner hatte aus den zahlreichen Bibelstellen, in denen das Wort Trost vorkommt, drei Lesungen aus dem Buch Jesaja, den Psalmen und aus dem zweiten Brief des Paulus an die Korinther zitiert, die Trost in den vielfältigen Situationen des Lebens bieten. Christoph Bogon hatte aus Bachs Matthäuspassion mit seiner Kantorei die bekannten Choräle „Erkenne ich, mein Hüter!“ und „Bin ich gleich von dir gewichen“ ausgewählt.

Als weniger bekannte Motette erklang, von der Kantorei gesungen, von dem im Vogtland geborenen und in Bremen später tätigen Kirchenmusiker Eduard Karl Nössler dessen Opus 39.

Bekannter war die von Otto Abel (1905 bis 1977) vertonte Liedfassung des von Dietrich Bonhoeffer gedichteten Liedes „Von guten Mächten treu und still umgeben“, das der 1944 hingerichtete Bonhoeffer kurz vor seinem Tode verfasst hatte.

Hier sang die Gemeinde im Wechsel mit der Kantorei drei Strophen.

An der Voit-Orgel auf der Empore spielte Christoph Bogon das in sich gekehrte Orgel-Solo „Gebet, op. 76“ des in Ungarn geborenen und in Wien gestorbenen Emil Hochreiter (1872 bis 1938). Die „Berceuse“ (Wiegenlied), op. 31/19 des in Paris wirkenden und am Spieltisch seiner Orgel in Notre-Dame gestorbenen Louis Vierne (1870 bis 1937) erklang mit Christoph Bogon an der Voit-Orgel mit seinen dynamisch kontrastreichen Passagen.

Der Chor „Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht“ aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 bis 1847) leitete zum Liedsatz „Bleib bei mir, Herr! Der Abend bricht herein.“ des Engländers William Henry Monk (1823 bis 1879) über, der im Wechsel zwischen Kantorei und Gemeinde gesungen wurde.

Mit dem Chorlied „Komm, Trost der Welt, du stille Nacht!“ des in Buenos Aires geborenen und in Überlingen am Bodensee gestorbenen und in Konstanz begrabenen Komponisten Christian Lahusen mit einem Text von Joseph Freiherr von Eichendorff klang die Abendmusik aus, für viele willkommener musikalischer und textkonformer Abend, der mit dem Thema Trost viel Leid, Not, Trauer und Verzweiflung lindern konnte.

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