Schopfheim „Alli wänn jetzt luschdig sii“

Ralph Lacher

Fasnacht: „Michi vom Eiemer See“ ist Statthalter / Das Motto lautet: „Keine weiß, wie’s widder goht“

„Michi vom Eiemer See“ heißt der neue Statthalter. Das Motto der Aruba-Fasnachtskampagne lautet: „Keine weiß, wie’s widder goht“. Ganz der Tradition von vor Corona entsprechend fand die Fasnachtsausgrabung bei einem närrischen Spektakel mit rund 400 Zaungästen am Freitagabend auf dem Marktplatz statt.

Von Ralph Lacher

Schopfheim. Donnerschläge aus der Hurlibaus-Kanone krachten über den Marktplatz, und es erklang ein vielstimmiges „Schopfe Aruba“. Nach den Kanonenschlägen spielte die Stadtmusik als „Aruba“-Band nebst der Guggemusik „D’Namelose“ zünftig auf.

Unter Moderation von Oberzunftmeister Frank Pfeiffer marschierten die Zinken auf den Marktplatz. Die letzte Gruppe war der Städtlizinken mit Fegern und Zinkenvogt Markus Weiß. Diesem war es vorbehalten, den von Fasnachtsurgestein Klaus „Müsli“ Strauß verfassten Prolog zu verkünden. Der von schwerer Krankheit gezeichnete Strauß saß im Rollstuhl am Narrenbrunnen. So war die Verkündung des Prologs ein ergreifender, emotionaler Augenblick.

Im Prolog dominierten, wie nicht anders zu erwarten, Corona und die Pandemie. Aber es ging auch um die Energiekrise, die Ukraine und um Schopfheimer Themen. Sorgen macht sich der Prolog-Autor ums Städtlifest, um den Musikverein Langenau, die Uehlin-Häuser und den Schulcampus. Trotz aller genannter Schwierigkeiten prägt Zuversicht die Narretei: „Schopfe Aruba, jetzt isch`s sowit.

Für uns, do chunnt die allerschönschti Zit.

Alli Narre, chlei und groß,

zieht`s in d`Halle und uf d´Stroß.

Alli wänn jetzt luschdig sii,

machet mit und sind debi.

Mir hoffe, was mir au bewege,

d`Virologe hän do nüt degege.

Des weiß mr leider nit so richtig,

ein wie de ander het`s sauwichtig.

Mir warte ab, s´git nur e Rot,

denn keine weiß, wie`s widder goht“.

Nach der Mottoverkündung fand die Ausrufung des neuen Statthalter erstmals nicht auf dem Marktplatz statt, sondern auf dem Rathausbalkon. Dort standen die beiden Alt-Statthalter Kai vo de Bismarckstrooß (Kai Horschig) und Werner vom Mitteldorf (Werner Schwald) nebst Oberzunftmeister Pfeiffer und Bürgermeister Dirk Harscher.

Der Ozume schob den Vorhang zur Seite, und Michael Hofmann – Fasnächtler seit 35 Jahren und Gründungsmitglied der Eiemer Seewichte – trat, die badische Fahne schwingend, ins gleißende Scheinwerferlicht. „Es isch endlich wieder sowit. Erledigt isch die truurig langwiiligi Corona-Zit. Ab sofort würd gsunge, tanzt und glacht, es regiert unsri heißgliebti Fasnacht.“ Und der vom neuen Statthalter entmachtete Bürgermeister Harscher war erleichtert, als er vom Balkon ohne Rathausschlüssel nach unten blickte, und an „unschönere Anblicke“ erinnerte, etwa an die „Corona-„Spaziergänge“. Da sei die Fasnacht allemal schöner, so das entmachtete Stadtoberhaupt.

Nach dem offiziellen Teil ging es zünftig weiter in den örtlichen Beizen und bei der Party im Narrenkeller.

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