Schopfheim „Anerkennung für das ganze Team“

Markgräfler Tagblatt

Ehrung: Bundesverdienstkreuz für Chefarzt Andreas Rudoph. Einsatz für Interplast.

Schopfheim/Stuttgart - Große Ehre für Andreas Rudolph: Der Chefchirurg des Kreiskrankenhauses Schopfheim bekam für seine ehrenamtlichen OP-Einsätze für Interplast Germany das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Anlässlich des Tages des Ehrenamtes zeichnete Ministerpräsident Winfried Kretschmann 20 Bürger für besonderes ehrenamtliches Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Einer der Geehrten war Andreas Rudolph. Der plastische und Handchirurg kümmert sich um Menschen mit schweren Verbrennungen oder massiven Gesichtsfehlbildungen. Er leitet als Chefarzt die Klinik für Plastische, Hand- und Fußchirurgie in Schopfheim. Für Interplast Germany leitet er seit vielen Jahren ehrenamtlich ärztliche Operationseinsätze in Kamerun, Guatemala und (demnächst) in Burkina Faso.

Kinder und Erwachsene mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten, Handfehlbildungen und schlimmen Verbrennungsnarben kommen hoffnungsvoll zu ihm und seinem Team. Er operiert auch Menschen mit Tumoren, mit Verletzungen durch Unfälle oder Kriegsfolgen.

Die Eingriffe führt er zum Teil unter schwierigsten Bedingungen durch: bei großer Hitze, ohne Klimaanlage und auf provisorischen OP-Tischen. In Deutschland hält er Vorträge über die Arbeit bei Interplast und akquiriert neue Spender. Andreas Rudolph hat seit 2003 für Interplast insgesamt 18 Einsätze absolviert.

„Es war eine absolut würdevolle Feier im Neuen Schloss“, berichtet Andreas Rudolph. Das habe ihn „sehr angenehm überrascht“. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes betrachtet der Chirurg als „Anerkennung für das gesamte Team“. Das alles sei nicht allein sein Verdienst. Zur Ordensverleihung begleiteten ihn denn auch langjährige Teammitglieder in die Landeshauptstadt.

„Eine funktionierende Demokratie und eine solidarische Gesellschaft brauchen Pflege, diese muss aus der Mitte der Gesellschaft, von den Bürgerinnen und Bürgern selbst kommen“, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Zeremonie im Neuen Schloss. „Mitverantwortlichkeit macht das bloße Nebeneinander zum Miteinander und hält eine Gesellschaft zusammen“, so Kretschmann.

Die Ehrenamtlichen machten das Schicksal der Anderen zu ihrer eigenen Sache. Sie nähmen Anteil und übernähmen Mitverantwortung, betonte der Ministerpräsident. Das sei mehr als nur gutes Bürgertum, es sei Menschlichkeit.

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