Schopfheim Angebote stehen hoch im Kurs

Markgräfler Tagblatt

Jubiläum: Kinder- und Jugendinitiative feierte zehnjähriges Bestehen / Junge Leute als Coaches tätig

Von Ines Bode

Da schau her: Nur etwas „umher gesponnen“ habe man 2006, was der Jugendarbeit gut tun könnte, erinnerte sich Dietmar Herrmann, ehemaliger Stadtjugendpfleger. Den Ideen der Jugendhilfeplanung, gebündelt in der „Zukunftswerkstatt“, folgte 2007 die Gründung des JuZ-Fördervereins - jetzt feierte der sein zehnjähriges Bestehen.

Schopfheim. Betitelt mit „Jugend- und Kinderinitiative Schopfheim“ (JUKS) sollte der Förderverein des Jugendzentrums im Stadtgebiet sofort Gehör finden. Ohne Hilfe, sprich Sponsoren, wäre man weniger erfolgreich gewesen, betonte Herrmann bei der Feierstunde, zu der sich Gäste der beteiligten Kreise einfanden.

Auf offene Türen stieß man beispielsweise beim „Rotary-Club“. Dem Vorsitzenden Dieter Krückels zufolge liefen zeitgleich Bemühungen des damaligen Pfarrers Matthias Weber, die der Jugendarbeit galten. Zu den ersten JuZ-Projekten gehörte der „Sonntagssport“ in der Halle in Langenau mit Unterstützung der Rotarier. Knapp 3000 Euro flossen laut Silke Dantona (JuZ-Leiterin). Weitere 5000 Euro kamen durch die Rotarier hinzu, ein Betrag eines Buchwettbewerbs, der nahtlos dem Sportprojekt zugute kam.

Ebenso wirksam war die Förderung seitens des „Kiwanis-Clubs“, gewidmet der Hausaufgaben-Hilfe. Bis heute gibt es die Angebote, ein Renner ist auch der 2015 initiierte Bewegungsparcours. Ins JuZ selbst zog eine Bücherei mit Lesecke, Spielangeboten wie Tischkicker, Billard und Playstation-Bereich, verteilt auf drei Etagen im

Domizil in der Hebelstraße.

Die Stadt erwarb das Haus, seit Herbst 2008 diene es als „Notlösung“, endgültig siedle man in den neuen Schulcampus um, so Dantona. Ihr zur Seite stehen aktuell Katja Janker und Streetworker Ahmet Keskin. Einig ist man sich, ohne „finanzielle und menschliche Ressourcen“ (Herrmann) sähe es anders aus.

Ein kluger Schachzug war, Heranwachsende zum Coach auszubilden, finanziert mit JUKS-Mitteln und Zuschüssen. Ilir Kadrolli kam als Elfjähriger ins JuZ, fühlte sich heimisch und engagiert sich jetzt als Coach. Dass sein 17. Geburtstag aufs Jubiläum fiel, freute ihn, schließlich fand er wie andere aus dem Kosovo eine Art Zuhause. „Es ist immer so friedlich.“ Die von Herrmann erwähnte Lebenserfahrung, die die Coaches sammeln, sieht Ilir Kadrolli darin, Verantwortung für Jüngere zu übernehmen.

Das bestätigte Thilo Metzger (22 Jahre) aus Steinen. „Ich bin ein Einzelkind“, grinst er. Er wurde angefragt und sagte zu, um zu lernen, wie Jüngere ticken. Oft spüre er abends, was er im JuZ leistete, um es als wichtiges Engagement zu werten.

Hoch im Kurs stehen alle Sport-Projekte. Marie (16) aus Wiechs meinte, man müsse nicht alles sofort können, bekomme es geduldig erklärt. Dass es total locker zugehe, freute auch Morris und Max aus Steinen. Deshalb nehmen die beiden 13-Jährigen auch sonntags den Weg auf sich. Die JuZ-Besucher sind sich einig, dass hier

immer was los sei und man verständnisvolle Betreuer treffe.

Während bei der Jubiläumsfeier im Obergeschoss Trubel herrschte, labten sich die Gäste unten am Buffet, suchten das Gespräch und betrachteten die Fotowände. Bilder zeigen fröhliches Treiben im Schlattholz, im Oberfeld, an der Grillstelle (angeregt vom Jugendparlament), in der Spielstadt (Langenau) und vielem mehr.

Sieben Mitglieder gründeten einst den Förderverein, heute seien es 32, sagte Silke Dantona, um sogleich forsch für Zuwachs zu werben.

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