Schopfheim Antrag auf frühzeitigen Dachs-Abschuss

Gerd Sutter
Rasen umgepflügt: Selbst vor dem Gelände bei der Bergkopfhalle macht der Dachs nicht Halt. Foto: Gerd Sutter

Ortschaftsrat: Bereits 16 Schadensmeldungen. Ärger über massive Erhöhung der Schlachthofgebühren.

Schopfheim-Gersbach - Die Dachsplage war beherrschendes Thema in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats.

Es sei ärgerlich für Hausbesitzer, die ihre Gärten und Rasenflächen pflegen, aber immer wieder vor den von Dachsen „umgepflügten“ Böden zu stehen. 2019 wurden der Stadt- und Ortsverwaltung bereits 16 Schäden gemeldet.

Innerhalb einer Wohnsiedlung darf der Jäger indes kein Wild erlegen. Bei Zuwiderhandlung sei der Jäger seinen Jagdschein los, hieß es. Lebendfallen dürften nur von Fachleuten betrieben werden. Die Stadtverwaltung habe im Mai ans Landratsamt (Jagdbehörde) geschrieben und einen Antrag auf frühzeitigen Dachsabschuss gestellt.

Runder Tisch

Außerdem hat Ortsvorsteher Walter zum 19. Juni zu einem Runden Tisch eingeladen. Forst, Jäger, Staatsforst, Staatsjagdverantwortliche und Stadtverwaltung sollen erkunden, wie man die Wildschweinschäden verringern kann. Walter sagte, die Jäger machten, was möglich sei.

Schlachtgebühren

Der Ortsvorsteher informierte ferner, dass das Landratsamt mit sofortiger Wirkung die Schlachtgebühren zum Teil um über 100 Prozent angehoben habe. Dies sei ein Widerspruch zum politischen Lippenbekenntnis, die Landwirtschaft und die Offenhaltung der Landschaft zu fördern. Betroffen seien die kleinen örtlichen Schlachthäuser.

Ortschaftsrat Wilfried Geiger stellte den Antrag, dass die Erhöhung der Fleischbeschaugebühren vom Landratsamt übernommen werden sollten. Das Gremium befürwortete dies einstimmig.

Motorradlärm

Außerdem wollte Geiger wissen, ob es schon Auswertungen zum Motorradlärm gebe. Er habe an einer Veranstaltung des Biosphärengebiets zum Thema „Motorradlärm“ in Bernau teilgenommen. Es gab Informationen zum Infraschall, die besorgniserregend seien. Außerdem wurde informiert, dass der Lärm bei Autos, Lastern und Traktoren in den letzten 30 Jahren um 40 Prozent reduziert worden sei, bei Motorrädern aber nicht. Es gebe auch kaum Kontrollen durch die Polizei, da diese überlastet sei.

Jagdbilanz

Gemäß Streckenlisten der Jagdbogen Gersbach / Schlechtbach und des Eigenbezirks wurden im Jagdjahr 2018 / 19 128 Stück Rehwild, zehn Dachse und neun Wildschweine erlegt.

Ortsvorsteher Walter gab einen Sachstandsbericht zur Sanierung der Rauschbachstraße. Von Haus 46 bis 38 seien die Versorgungsleitungen und die Leerrohre fürs schnelle Internet gelegt und auch die Granitrandsteine gesetzt. Jetzt sei der nächste Abschnitt bis zum Haus 25 in Arbeit. Die Arbeiten seien im Zeitrahmen.

Haushaltswünsche

Für den Haushalt 2020 meldete der Ortschaftsrat Mittel für folgende Maßnahmen und Projekte an: Sanierung des Rathausdachs und der Bergkopfhalle mit Austausch der Klanganlage, Erschließung des vierten Bauabschnittes im Baugebiet Bergkopf, Ver- und Entsorgungsstationen für Wohnmobile, die Neuauflage von Flyern, Premiumwanderweg, Planungsrate für die Sanierung der Straße zum Bühl, neue Loipenbeschilderung, Brunnen für den Park bei der „Sonne“, Anschaffung von fünf Himmelsliegen für die neuen Wanderwege, Sanierung und Umbau des Info-Pavillons, Sanierung der Rathausfassade Grüngestaltung um die neue Dorflinde und eine Fahrradstation.

Wahlparty

Am Montag, 27. Mai, findet ab 19 Uhr im „Café zur Kräuterwirtin“ eine Wahlparty mit den Ortschaftsratkandidaten statt.

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