Schopfheim Arbeitskreis Integration hat viel vor

Gudrun Gehr

Integration: Giuseppe Mencarelli gibt Vorstandsamt ab / Neue Integrationsbeauftragte stellt sich vor

Im evangelischen Gemeindehaus blickte der Arbeitskreis Integration (AKI) unter Moderation von Vize-Vorstand Michael Straub auf das Jahr zurück. Einen Wechsel gab es nicht nur beim Vorsitz: Giuseppe Mencarelli gab sein Amt an Sabine Schmelzer ab. Die Aufgaben der Schopfheimer Integrationsbeauftragten Susanne Hennig übernimmt künftig Souhela Wolter.

Von Gudrun Gehr

Schopfheim. Zunächst erhielt Susanne Henning, die seit Oktober in einer Teilzeitanstellung in Schopfheim als Integrationsbeauftragte tätig ist, das Wort: „Ich hatte Gelegenheit, mich hier mit den Strukturen vertraut zu machen“. Henning wird Mitte Dezember zur Sozialbetreuung in die Gemeinschaftsunterkunft Brombach wechseln. Ihr Aufgabe in Schopfheim übernimmt künftig Souhela Wolter. Aktuell ist sie bei der Gemeinde Steinen als Flüchtlingskoordinatorin und Quartiersmanagerin tätig. Die nächsten Wochen werden die beiden Beauftragten in Schopfheim zur Einlernphase von Wolter gemeinsam arbeiten. Wolter ist im Auftrag der Caritas seit 18 Monaten Integrationsbeauftragte in Steinen.

Rückblick

Im April wurde eine gut besuchte Info-Veranstaltung „Schopfheim hilft Ukraine“ durchgeführt. Der Kunstverein Schopfheim versteigerte Kunstwerke zugunsten der Ukraine-Hilfe. Die gespendeten Beträge im vierstelligen Bereich wurden an den AKI zur Verwendung für die Flüchtenden aus der Ukraine weitergegeben. Mit den Spenden finanziert der AKI unter anderem Toiletten-, Hygiene- und Büroartikel für neu angekommenen Menschen aus der Ukraine. Immer noch kommen regelmäßig Menschen aus der Ukraine an, die in der Festhalle Fahrnau untergebracht werden. Straub sagte: „Die Festhalle Fahrnau bleibt Durchgangsstation“. Die meisten würden nach rund zwei Wochen anderweitig unterkommen.

Außerdem engagierte sich der Arbeitskreis mit der Vorstellung eines Kochbuchs am Frühlingsfest. Hier werden internationale Rezepte aufgeführt, die im AKI-Treff gebacken, gekocht und von den Gästen mit Begeisterung getestet wurden. Der AKI beteiligte sich ferner am Straßenmusikfest im Juli und am Seniorentag im Oktober in der Stadthalle.

Weitere Themen, unter Kooperation mit „Schopfheim hilft“ , waren unter anderem die Fahrrad-Sammelaktion zugunsten Geflüchteter, Deutsch-Kurse, das Frauenfrühstück und das „Cafe Miteinander“.

Finanzen

Kassierer Hans Joachim Müller-Ehlers berichtete über einen ausgeglichenen Kassenstand. Die Kosten des Begegnungstreff des AKI belaufen sich jährlich auf rund 5000 Euro. Die geringeren Aktivitäten im Vorjahr schlugen sich in einer „schwarzen Null“ nieder, sodass der Kassenstand, auch Dank einer guten Spendenlage, stabil bleibt. Bedacht wurde man unter anderem vom Amtsgericht Bad Säckingen,von wo Zahlungen von Verurteilten weitergeleitet wurden.

Wahlen und Ehrung

Laut Satzungsänderung des Vorjahres wird die Vorstandschaft auf insgesamt sechs Beisitzer aufgestockt. Heidi Malnati und Robert Thömmes boten an, vom Beisitzeramt zurückzutreten, um die Stellen mit Menschen mit Migrationshintergrund neu besetzen zu können.

Die Wahlleitung übernahm der ausscheidende Vorstand Giuseppe Mencarelli, der sich nicht mehr zur Wahl stellte. Der aus Umbrien stammende 75-Jährige war als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. 2008 schloss er sich dem AKI an und war 14 Jahre als Vorsitzender tätig. Brigitte Fleck und Michael Straub würdigten die Verdienste Mencarellis und ernannten ihn zum Ehrenvorstand.

Sabine Schmelzer, die sich seit langem im AKI als Beisitzerin engagiert, stellte sich als Kandidatin für die Nachfolge im Vorstandsamt vor. Ihre Wahl erfolgte einstimmig. Kassierer bleibt Hans Joachim Müller-Ehlers und auch Kassenprüfer Michele Tummino bleibt im Amt. Neue Beisitzer sind Anna Rekk, Zurabe Sulaberidze und Rania Mahme.

Ausblick

Michael Straub hielt Ausblick auf das Folgejahr. Alle Themen, die Unterricht und Sprache betreffen, werden weitergeführt. Der Einzug von Geflüchteten ins Markus-Pflüger-Heim Wiechs ist für das erste Quartal geplant; rund 70 Personen aus dem Bläsiweg (beim Fahrnauer Friedhof) und aus dem Azubi-Wohnheim der Gewerbeakademie sollen dort einziehen. Straub sagte: „Wir können nicht abschätzen, wie wir vom AKI dieses große Thema bewältigen werden“ – zumal weitere Aufgaben warten: Die Stadt habe habe due Absicht, in den nächsten zwei Jahren ein Flüchtlingswohnheim zu bauen, da mit rund 100 Anschluss-Unterbringungen zu rechnen sei.

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