Schopfheim Aus der Wunderkiste des Elektropop

Markgräfler Tagblatt

Sommersound: „Glasperlenspiel“ begeistert Publikum auf dem Marktplatz / Lichtkegel und Nebelwaber

Liebe, Freundschaft, „Geiles Leben“: Mit deutschen Texten, sportiv-lasziver Frontfrau und einem tiefen Griff in die Wunderkiste der Elektroeffekte enterte das Duo „Glasperlenspiel“ am Donnerstag die Sommersound-Bühne.

Von Anja Bertsch

Schopfheim . Glasperlenspiel – das sind das Künstler- und Liebespaar Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg vom Bodensee. Mit ihrem Elektropop sind sie deutschlandweit erfolgreich – von ihnen stammt die Titelmelodie der RTL-Soap „Gute Zeiten - schlechte Zeiten“, außerdem bespielen sie die Vorbühne von Helene Fischer.

Im Duett auf Gesang und Keyboard eingespielt, gesellt sich im Livekonzert eine vierköpfige Band dazu, die den Stimmen und elektronischen Soundeffekten wummernde Basstrommeln und vibrierendes Bassgitarren beigibt.

Ob Fingerschnipps, Frauenstimme oder fette Beats: Elektroeffekte, mächtig Hall und Verfremdung blasen den Sound weiter auf, und alles zusammen ergibt das rhythmische Rauschen, dass den Marktplatz einen Abend lang flutet.

Im Mittelpunkt der Show steht Sängerin und Frontfrau Carolin Niemczyk mit einer dynamischen Bühnenshow. Als Chefanimateurin pusht sie das Publikum („Ich will euch tanzen sehen!“) und stößt öfters ein ekstatisches „Schopfheim!“ aus.

Daniel Grunenberg gesellt sich mitsamt Sprechgesang immer mal wieder zu seiner Partnerin; meist aber agiert er auf seinen Keyboards im Hintergrund der Bühne.

Noch mehr im Hintergrund und doch alles dominierend, kommt die Rückwand der Bühne als überdimensionaler Bildschirm daher, auf dem sich computeranimierte Bewegtbilder zwischen sprühendem Funkenflug, wandelnden Sinuswellen und Störbildschirm die Ehre geben. Dazu Lichtkegel, Nebelwaber und immer mal wieder kleine Effekt-Schüsse vom Bühnenrand aus in Richtung Publikum, die die Herren Loriot und Hoppenstedt für einmal ganz entschieden widerlegen: Früher war eben doch nicht′ mehr Lametta.

Die Text heißen „Ich bin ich“ und „Echt“, „Liebe (ist safe)“ und „Freundschaft“, und sie umkreisen eben dieses Themenfeld aus Sich-Selbst-Sein und Andere-aber-auch-mögen. Weil aber nun doch nicht alles immer nur gut ist, kommen auch mal „(Licht und) Schatten“ oder gar „Feinde“ auf Tapet.

Mit diesen Titeln bespielen Glasperlenspiel vor allem ihre neues Album „Licht & Schatten“, mischen aber auch immer wieder Hits von den Vorgängeralben darunter. Ganz am Ende erklingt mit „Geiles Leben“ endlich der größte „Glasperlenhit“ und verwandelt das Publikum endgültig in einen begeistert mitsingenden Chor aus Smartphoneträgern.

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