Schopfheim Aus Liebe zur Heimat und zur Mundart

Werner Müller
Kurt Ückert mit einer Auswahl seiner Schriften Foto: Werner Müller

Kurt Ückert unterhält seit 70 Jahren unsere Leser mit Kolumnen zu Land und Leuten. Nun tritt er kürzer: Heute erscheint sein letzter Beitrag in der Reihe „Schätze der Heimat.

Fast ein ganzes Leben für die Heimat und die Mundart: Liebenswerte Geschichten über Land und Leute, Wissenswertes aus der (nicht immer) guten alten Zeit – seit Menschengedenken unterhält Kurt Ückert mit seinem unverwechselbaren Tonfall unsere Leser mit heimatkundlichen Beiträgen.

Mehrere tausend Artikel verfasst

Jetzt kann der Autor, der in wenigen Monaten 89 Jahre alt wird, ein bemerkenswertes Jubiläum feiern: Seine erste Kolumne fürs „Markgräfler Tagblatt“ – eine kleine Dorfgeschichte aus Langenau – erschien vor genau 70 Jahren in unserer damaligen Wochenendbeilage „Feldbergs Töchterlein“.

Wie viele Artikel Kurt Ückert im Laufe der Zeit in unserer Zeitung veröffentlichte, weiß er selbst nicht genau. „Mehrere tausend“ dürfte es seiner Schätzung nach indes sein. Tatsächlich füllen allein seine mundartlichen Beiträge „Us der Heimet“ zehn dicke Mappen. Dazu kommen noch etliche weitere aus seiner Serie „MT anno dazumal“, Anekdoten und Geschichten, die ihm beim Blättern in unseren alten Zeitungsbänden ins Auge fielen. Und in jüngster Zeit brachte er unseren Lesern seine „Schätze der Heimat“ näher.

Die Liebe zum Wiesental und zur alemannischen Mundart waren Kurt Ückert wohl in die Wiege gelegt. In der Schule war Heimatkunde sein Lieblingsfach, die Menschen und die Geschichte seines Heimatdorfes Langenau interessierten ihn schon als Kind. „Es war einfach in mir drin“, so beschreibt Ückert seine lebenslange Leidenschaft.

Er frönte ihr denn auch nicht nur als Kolumnist für die Heimatzeitung, der er als kaufmännischer Angestellter bei der ehemaligen Druckerei Uehlin auch beruflich sehr nahe stand.

Kurt Ückert brachte auch den Hörern des Schweizer Radios DRS sowie der beiden südwestdeutschen Sendern SDR und SWF in mehr als hundert Sendungen den Schwarzwald und das Markgräflerland näher, sei es mit Porträts von Dichtern und Malern, sei es mit Tipps für Ausflüge und Wanderungen.

Zeitung, Radio und eigene Schriften

Damit nicht genug. Neben Zeitungs- und Radiobeiträgen veröffentlichte Kurt Ückert auch zahlreiche kleinere Schriften – angefangen von einer Beschreibung seines Heimatdorfes („Langenau im kleinen Wiesental“) und Biographien von Malern wie Ernst Schleith, Adolf Glattacker oder Ernst Niefenthaler bis zu Beschreibungen von Naturschönheiten (Nonnenmattweiher, Eichener See, Belchen).

Sein literarischer Fleiß brachte dem Langenauer Autor sogar einen Eintrag in der alemannischen Wikipedia ein ( https://als.wikipedia.org/wiki/Kurt_Ückert ).

Das Herz schlägt fürs Alemannische

Die Liebe zur Heimat und zur alemannischen Mundart ließen Kurt Ückert in all den Jahrzehnten nie los. „Es war mein Lebensinhalt“, gesteht er und fügt hinzu, dass sein Herz stets am meisten an seiner Mundartkolumne „Us dr Heimet verzellt“ hing, weil er da so schreiben konnte, wie er spricht – alemannisch halt.

Und dennoch: Mit zunehmenden Alter fällt es Kurt Ückert schwerer, sich hinzusetzen und einen Text für die Zeitung zu tippen. Es geht ihm einfach nicht mehr so leicht von der Hand wie früher. Deshalb will er mit seinem heutigen Beitrag über den „Hebelweg“ (s. nebenstehend) mit seiner Reihe „Schätze der Heimat“ und mit regelmäßigen Artikeln allgemein jetzt Schluss machen.

Das soll aber nicht heißen, dass er seine alte Schreibmaschine endgültig in den Schrank stellt. Die eine oder andere Idee hat er schon noch im Hinterkopf.

Für unsere Leser besteht somit die Hoffnung, dass sie von Kurt Ückert ab und zu wieder etwas Heimatkundliches und Alemannisches serviert bekommen.

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