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Schopfheim Ausziehen mag hier kaum jemand

Markgräfler Tagblatt

Baugenossenschaft Schopfheim: Mieterbefragung zeigt guten Rücklauf und hohe Gesamtzufriedenheit

Wie zufrieden sind die Menschen, die in Wohnungen der Baugenossenschaft Schopfheim leben? Wie gut arbeiten Vorstand und Geschäftsstelle? Wie setzt sich überhaupt die Mieterstruktur zusammen? Um darüber einen exakten Überblick zu erhalten, hat der Aufsichtsrat ein Institut mit einer Mieterbefragung beauftragt.

Von Petra Martin

Schopfheim. „Wir sind mit der Umfrage sehr zufrieden“, bilanzierten gestern Aufsichtsratsvorsitzender Siegfried Zettler und die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Beate Weber-Mitchell bei einem Pressegespräch.

Um an genaue Informationen zu gelangen, waren die rund 200 Mieter vom 17. November bis 10. Dezember 2017 von der „F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH“ (F + B“) aus Hamburg befragt worden.

„Es handelte sich um eine total anonyme Befragung. Die Fragebögen gingen direkt an F+B“, betonten Siegfried Zettler und Beate Weber-Mitchell. Die Rücklaufquote von 48 Prozent sei sehr zufriedenstellend, wie „F + B“ versichert habe.

Zunächst wurde die Mieterstruktur ermittelt mit dem Resultat, dass die durchschnittliche Haushaltsgröße bei der Baugenossenschaft Schopfheim 2,1 Personen beträgt. Den größten Anteil machen denn auch die Zwei-Personen-Haushalte aus (46 Prozent). Interessant ist, dass der Anteil an Haushalten mit Kindern mit 15 Prozent im Vergleich mit anderen Wohnungsbaugenossenschaften (20 bis 30 Prozent) eher gering ist.

Hoher Rentneranteil

Entsprechend hat sich bei der Befragung ein hoher Anteil an Rentnern/Pensionären ergeben, die mit 52 Prozent vertreten sind; 44 Prozent der Mieter sind Arbeiter beziehungsweise Angestellte, und knapp die Hälfte der befragten Haushalte verfügt über ein Einkommen aus einer Erwerbstätigkeit (45 Prozent). Drei Viertel der Befragten leben laut dieser Erhebung in einer Wohnung mit 60 Quadratmetern oder mehr. Knapp die Hälfte der Haushalte beinhaltet zwei Personen. 18 Prozent der Befragten leben in größeren, meist Vierzimmerwohnungen beziehungsweise in den Neubauwohnungen in der „Schleife“, die die Baugenossenschaft vermietet. Der Bezug der beiden neuen Gebäude in der „Schleife“ habe auch dafür gesorgt, dass die Wohndauer entsprechend ausgefallen ist: Der Anteil an Haushalten, die zum Zeitpunkt der Befragung durch „F + B“ weniger als zwei Jahre in ihrer Wohnung lebten, war mit 30 Prozent hoch. „Sonst haben wir eine stabile Mietdauer“, sagte Siegfried Zettler. Mehr als 30 Prozent der Mieter wohnen seit mehr als zehn Jahren in ihren Wohnungen.

Was die Gesamtzufriedenheit der Mieter mit ihrer Wohnung angeht, so teilten 83 Prozent der Befragten mit, zufrieden (56 Prozent) oder sehr zufrieden (27 Prozent) zu sein. Der „F + B“-Vergleichsmaßstab liegt bei 79 Prozent.

Mit ihrer Wohnungsgröße sind die Mieter zufrieden (90 Prozent). Auch Heizung, Küche und Bad schneiden mit einer Zufriedenheit von rund 80 Prozent sehr gut ab. Bei etwa zwei Drittel der Befragten stießen Eingangsbereich und Treppenhaus auf eine leicht geringere Zufriedenheit.

Insgeamt 85 Prozent aller Befragten bewerten das Preis-/Leistungsverhältnis als „in Ordnung“ - ein vergleichsweise „sehr hoher Wert“, wie das Institut konstatiert. 87 Prozent der Haushalte sind zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihrem Wohnumfeld, ebenfalls ein überdurchschnittlich guter Wert. Kritisiert werden indes die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Hier will die Baugenossenschaft reagieren.

Auch die eigene Geschäftsstelle ließ der Aufsichtsrat bewerten. Mehr Leute als üblich hatten Kontakt mit dem Büro in der Roggenbachstraße, mit dessen Erreichbarkeit die Mieter überwiegend zufrieden oder sogar sehr zufrieden waren. Auch die Freundlichkeit wurde positiv bewertet. Lediglich die Reaktionszeit stieß auf Kritik; hier sieht Siegfried Zettler Handlungsbedarf. Beate Weber-Mitchell erläuterte indes, dass dieses Ergebnis bisweilen auf der Schwierigkeit beruhe, auf Handwerker angewiesen zu sein. Insgesamt zeigten sich 86 Prozent mit Verwaltung und Betreuung zufrieden, ein prima Wert, denn der Vergleichswert liegt bei „F + B“ bei 82 Prozent, also darunter.

84 Prozent der Befragten haben indes auch keine Umzugsabsichten, und bei der Bewertung der Gesamtleistung der Baugenossenschaft urteilen 79 Prozent der befragten Mieter mit „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“.

„Damit sind wir sehr zufrieden“, unterstrich Siegfried Zettler. Denn immerhin hat die Baugenossenschaft in den vergangenen neun Jahren 11,2 Millionen Euro in Wohnungen und Gebäude investiert. 80 Prozent der Aufwendungen in Bezug auf die Hausbewirtschaftung entfielen auf Modernisierung. Dank sprachen Siegfried Zettler und Beate Weber-Mitchell denn auch dem Vorstand der Baugenossenschaft, Sebastian Pfeifer, aus.

Bei der Hauptversammlung der Baugenossenschaft am Freitag, 22. Juni, um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Fahrnau wird die Mieterbefragung, die in einer Broschüre übersichtlich zusammengefasst ist, vorgestellt.

Wie begehrt eine Wohnung der Baugenossenschaft in Zeiten fehlender bezahlbarer Wohnungen ist, zeigt auch, dass die Genossenschaft im vergangenen Jahr einen Aufnahmestopp verhängen musste. Dieser ist mittlerweile aufgehoben. Auf der Warteliste stehen freilich 200 Personen; die Wartezeit für eine Wohnung beträgt rund vier bis fünf Jahre.

Umfrage

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