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Schopfheim „Bargeldversorgung ist gesichert“

Markgräfler Tagblatt

Bankomat: VR-Bank und Sparkasse ziehen Geldautomat in Gersbach ab / Abhebung im Dorfladen möglich

Ein Pilotprojekt läuft aus: Im Jahr 2011 eröffneten VR-Bank und Sparkasse im Golddorf ihren ersten gemeinsamen Bargeldautomaten – jetzt bauen sie ihn zusammen auch wieder ab.

Von Werner Müller

Schopfheim-Gersbach . „Die Nutzungsfrequenz war leider nicht so wie erhofft“, betonten die Vorstände Bernhard Schlageter und Georg Ückert gestern in einem Pressegespräch.

Pro Tag registrierte die VR-Bank zwischen sieben und acht Abhebungen, die Sparkasse nur deren zwei bis vier. Zur bescheidenen Auslastung komme hinzu, dass die beiden Geldinstitute das Gerät bis 1. Juli ersetzen müssen, weil die Herstellerfirma ab dann keine technische Wartung mehr anbietet. Ein neuer Automat würde nach Angaben von Bernhard Schlageter rund 25 000 Euro kosten.

In Anbetracht dieser Zahlen rechnet sich für VR-Bank und Sparkasse die Service-Einrichtung nicht. Zumal dort in den vergangenen Jahren auch keine Fremdabhebungen zu verzeichnen waren – also solche von Kunden anderer Banken, die fürs bezogene Bargeld eine Gebühr entrichten müssen.

Ganz ohne Ersatz wollen die beiden Kreditinstitute den Geldautomaten indes nicht abschaffen. Vielmehr fanden Gespräche mit Aufsichtsrat und Vorstand des Dorfladens statt, nach denen sich jetzt eine Lösung abzeichnet.

Der Dorfladen wird ab Sommer in die Bresche springen und Kunden die Möglichkeit bieten, dort Bargeld zu beziehen. Der Laden hat, wie schon viele große Einkaufsmärkte, ebenfalls einen EC-Terminal, über den Kunden Auszahlungen vornehmen lassen können.

„Das ist eine vernünftige Lösung für alle Beteiligten“, ist sich Bernhard Schlageter sicher. Georg Ückert spricht gar von einer „super Lösung“, die auch dem Dorfladen zugute komme. Die Bargeldversorgung in Gersbach sei durch den Dorfladen auch weiterhin gesichert.

Dass dieser durch zu viele Bargeldabhebungen überfordert sein könnte, glaubt Bernhard Schlageter nicht. Die Ersatzlösung für den Geldautomaten komme vor allem für jene Gersbacher in Frage, die das Dorf nicht tagtäglich verlassen, glaubt er.

Eine Analyse habe nämlich ergeben, dass die meisten Nutzer des bisherigen Geldautomaten ohnehin jeden Tag von Gersbach ins Tal zur Arbeit pendeln, wo sie sich künftig an vielen Orten Bargeld beschaffen können. „Die orientieren sich um“, vermuten die beiden Banker. Im Dorfladen selbst dürften nach ihren Prognosen täglich noch ein bis drei Geldabhebungen anfallen.

„Nicht gerade mit Freude“ nahm Ortsvorsteher Christian Walter Anfang des Jahres die Nachricht von der bevorstehenden Schließung des Bankautomaten zur Kenntnis. Es sei „schade für Gersbach“ und ein weiterer „Nackenschlag“ für den ländlichen Raum. Andererseits müsse man die vorgelegten Zahlen akzeptieren. Walter begrüßt indes, dass der Dorfladen einspringt und die Bargeldversorgung übernimmt. „Das müsste möglich sein“, glaubt er.

Der Ortsvorsteher verknüpft dies freilich mit dem Appell an die Bürger, das Angebot vor Ort dann auch zu nutzen. Das gelte im Übrigen nicht nur für die Bargeldversorgung, sondern für den Dorfladen insgesamt.

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