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Schopfheim Bewohner nicht im Stich gelassen

Markgräfler Tagblatt
Viel Lob gab es von Martin Mybes, Geschäftsführer des Georg-Reinhardt-Hauses, für das Personal von Pro Curand. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Fest im Georg-Reinhardt-Haus: Ehemalige Pro Curand-Mitarbeiter waren eingeladen

Schopfheim (hjh). „Ein Fest, das eigentlich keines sein kann“ feierten Geschäftsführung, Heimleitung und die ehemaligen Mitarbeiter von Pro Curand am Freitag im Georg-Reinhardt-Haus (GRH). Viele waren an der Räumung des Pflegestifts Dr. Max Picard beteiligt. Hinter allen liegt „eine ziemlich schwierige Nummer“, sagte GRH-Geschäftsführer Martin Mybes – und er bekannte: „Am Anfang haben wir alle nicht gewusst, wie wir miteinander zurechtkommen.“ Deshalb sei es am Ende eine seiner schönsten Erfahrungen gewesen, dass alles so prima geklappt habe, begrüßte er die Gäste, die bis zum Ende mitgearbeitet haben, während ein paar andere „doch einfach so von Bord gegangen“ seien.

Warum das so gewesen ist, könne er nicht beurteilen. „Aber was ich beurteilen kann ist, dass Sie geblieben sind und wie engagiert Sie bis zuletzt gearbeitet haben. Das hat uns hier schon sehr beeindruckt“, betonte Mybes, der vor allem bewunderte, dass die gebliebene Belegschaft ihren Entschluss umsetzte, die Bewohner nicht im Stich zu lassen.

Das sei mit ein Grund dafür gewesen, dass er als einer der Lenker der Aktion von offizieller Seite nie ein Zweifeln gehört habe, ob alles wie geplant klappt. Im Gegenteil: „Man hörte immer nur die Sorge, wer kümmert sich denn um Sie?“, wandte er sich an seine Gäste. Keine Reaktion dazu sei aus Berlin oder Sigmaringen gekommen. Es habe sich herausgestellt, dass „Berlin weiter weg war als der Mars“.

So kam es, dass die Schopfheimer quasi „eigenmächtig“ das Haus übernommen haben. „Wir bekamen den Eindruck, dass es passt. Probleme haben wir doch sehr gut miteinander lösen können“, freute sich Mybes, der den Damen und Herren im Café seines Hauses „Riesenrespekt“ zollte. „Wenn ich wüsste, unser Haus gerät in die Krise, dann wünschte ich mir, unsere Mitarbeiter würden so zusammenrücken wie Sie das gemacht haben“, gab Martin Mybes zu.

„Genießen sie den Abend“, sagte Mybes abschließend, bevor er sich mit seinem Heimleiter Stefan Schmidt an den Grill stellte, um für das Abendessen zu sorgen. Der GRH-Geschäftsführer freute sich auch, dass Daniela Gempler von der Heimaufsicht spontan zugesagt hatte, an der Feier, die keine war und die von seinem Haus, vom Evangelischen Sozialwerk Wiesental und vom Förderverein des GRH organisiert wurde, teilzunehmen. Und zog damit wohl auch einen Schlussstrich unter die Odyssee, die ihn, Teile seines Personals und die Belegschaft von Pro Curand bis an die Grenzen des Zumutbaren belastet hatte.

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