Jubilar: Werner Baumgartner feiert seinen 90. Geburstag
Schopfheim-Wiechs - „Ich war immer in Bewegung und habe ein liebes familiäres Umfeld“. So beschreibt Werner Baumgartner, der am Sonntag in bester Verfassung seinen 90. Geburtstag feiern kann, sein Rezept für ein langes Leben.
Der Jubilar kam am 18. April 1931 als Sohn einer Wiechser Arbeiterfamilie zur Welt. Mit zwei Geschwistern besuchte er in schwierigen Zeiten die Schule und verlor seinen Vater, der im Krieg fiel.
Werner Baumgartner erlernte das Schuhmacher-Handwerk und arbeitete nach der Gesellenprüfung in verschiedenen Werkstätten in der Region sowie in der einstigen Schuhfabrik Krafft in Fahrnau.
Dort lernte er Erna Grieskennen und lieben. 1955 heiratete das junge Paar. Als die Familie 1967 ins Elternhaus in Wiechs zog, kam zu den fünf Kindern schon bald ein sechstes dazu.
Von 1959 bis 1966 betrieb Baumgartner in Atzenbach eine eigene Schuhmacherwerkstatt betrieben. Das war wirtschaftlich sehr hart, und so ergriff er 1967 die Chance, zur Firma Freudenberg in Schopfheim zu wechseln, wo er bis zu deren Schließung 23 Jahre lang arbeitete, ehe er 1990 in den Vorruhestand trat.
Für Beschäftigung sorgten allerdings weiterhin das Haus und der Garten sowie die Werkstatt, in der er sich nicht nur mit Schuhen beschäftigte.
Werner Baumgartners großes Hobby aber war über 50 Jahre lang die Blasmusik. In den Musikvereinen Wiechs und Atzenbach war der Jubilar mit dem Tenorhorn eine Stütze. Engagiert war er zudem in der Kolpingfamilie. Mit seiner der Ehefrau, die vor drei Jahren starb, unternahm er gerne Spaziergänge auf dem Dinkelberg.
Zur Familie gehören mittlerweile neun Enkel und fünf Urenkel. In der Corona-Pandemie vermisst der Jubilar, der seit 66 Jahren unsere Zeitung liest, die Vereinsfeste ebenso wie die Möglichkeit, seinen 90. Geburtstag gebührend zu feiern. „Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das Fest im Sommer nachholen können“, formuliert Werner Baumgartner seinen Herzenswunsch.
