Dem BI-Vorschlag, neue Kindergartengruppen in den Teilorten anzusiedeln und dafür „Kinder kreuz und quer durch die Stadt zu fahren“, erteilte der CDU-Stadtrat eine Abfuhr. „Und das alles nur, weil Sie vor der eigenen Nase keine Bebauung wollen“. Dabei sei es doch ausgerechnet die grün-rote Landesregierung gewesen, die innerstädtische Verdichtung gefordert habe. Im Oberfeld gebe es bei allen Vorschlägen immer Blockade – „nur aus Eigennutz“, so Kuri weiter. Dieser Anspruch sei „unsozial und undemokratisch, da spiele ich nicht mit“.
Die Gegenposition bezog Andreas Kiefer. Die Unabhängigen seien gegen einen Kindergarten im Oberfeld, so der Fraktionschef. Die Stadt habe so viele Wohngebiete bauen lassen, allesamt ohne einen Kindergarten in der Nähe. Der Bolzplatz sei die letzte freie Grünfläche in der Stadt.
Zwischen den Zeilen könne man lesen, dass die Gegner eines Kindergartens vor allem den zusätzlichen Verkehr vor ihrer Haustür befürchten, mutmaßte Kai Horschig. Tatsächlich tangiere dieser Kindergarten nur einen „geringen Teil“ des Bolzplatzes. Die Freien Wähler seien für den Standort.
„Warum machen wir im Oberfeld immer das gleiche Fass auf?“, kritisierte Ernes Barnet. Der Bolzplatz solle frei bleiben, Der Widerstand gegen den Kindergarten beruhe nicht auf Egoismus, beteuerte der Fraktionschef der Grünen. Die Gegner wollten vielmehr, dass der Platz für Kinder und Jugendliche erhalten bleibt, zumal es genügend andere Flächen gebe.
Mark Leimgruber (CDU) kritisierte die Haltung von Grünen und BI, die angeblich für eine Mehrheit der Bürger sprechen. „Das ist schlichtweg falsch“. Im Übrigen bleibe der Bolzplatz ja auch bei einem Kindergartenneubau „unverändert“ erhalten.
Auf Fragen aus dem Ratsrund, ob die benachbarte Freie Evangelische Schule den geplanten Kindergarten betreibe und eventuell auch einen Schulneubau plane, erklärte der Bürgermeister, diesbezüglich sei gar nichts entschieden. Die Schule hege zwar Neubaupläne, doch nicht im Oberfeld, sondern „an anderer Stelle“.