„Den Mitarbeitern werden erhebliche zusätzliche Wegezeiten, Kosten und Einschränkungen aufgebürdet, ohne einen ausreichenden Planungszeitraum zu geben.“ Bestehende familiäre Strukturen, etwa zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, könnten in dieser Kurzfristigkeit nicht angepasst werden.“ Kündigungen enttäuschter Mitarbeiter seien zu befürchten.
Sinnhaftigkeit der Umstrukturierung in Frage gestellt
Grundsätzlich stellen die Gemeinderäte die Sinnhaftigkeit der Umstrukturierung mit Blick auf ihren Zweck – Einsparungen angesichts eines 18 Millionen-Euro-Defizits der Kliniken GmbH – in Frage. Zumindest fehlten Infos, die die Entscheidung unter diesem Aspekt nachvollziehbar machen könnten, so der Vorwurf. „An welcher Stelle kann in welcher Höhe durch eine Verlagerung der betroffenen Betriebsteile von Schopfheim nach Rheinfelden eingespart werden? In welchem Verhältnis stehen dazu die zusätzlichen Kosten des Umstrukturierungsprozesses?“
Und: „Warum schließt man gerade das Kreiskrankenhaus (KKH) Schopfheim, das unseren Informationen zufolge das Haus ist, das im Vergleich zu seiner Größe am rentabelsten ist?“
„Warum gerade das Schopfheimer Haus?“
Im Zuge dessen stelle sich auch die Frage, wie wirtschaftlich ein in Teilen leerstehendes Gebäude ist, so die Fraktionen mit Blick auf die das Schopfheimer Gebäude.
„Wir finden das Vorgehen der Verantwortlichen der Kreiskliniken insbesondere gegenüber ihren Mitarbeitenden äußert befremdlich“, heißt es: „Diese fühlen sich regelrecht vor den Kopf gestoßen, da mit den betroffenen Mitarbeitern weder im Vorfeld der Entscheidung noch aktuell geredet wurde.“
„Vorgehen äußerst befremdlich“
Die Diabetologie Schopfheim und die angeschlossene Ambulanz habe einen überregional anerkannt guten Ruf. Eine Verlagerung weg von Schopfheim bedeute „unverantwortliches Zerstören gewachsener und bewährter Strukturen.“„Der Kreis Lörrach kann die Versorgungssituation erst zulänglich leisten, wenn mit der Fertigstellung des Zentralklinikums die Strukturen dafür geschaffen sind. Aus unserer Sicht wurde Schopfheim schon wieder übergangen, nachdem es ja niemals ernsthaft zur Debatte für das neue Zentralklinikum stand“, halten die Fraktionen fest – und schließen mit einem Appell an Bürgermeister Harscher und den Beigeordneten Schmitz: „Bitte setzen Sie sich zum Wohle der Bürger Schopfheims und seiner Umgebung für den Verbleib des KKH Schopfheims bis zum Bezug des Zentralklinikums ein.“