Schopfheim Campus: „Ein paar Tage Zeit geben“

Werner Müller
Der Campus bei der Friedrich-Ebert-Schule lieferte im Gemeinderat wieder Diskussionsstoff. (Archiv-Luftbild) Foto: Erich Meyer

Gemeinderat: Verwaltung will Arbeitsvergaben und Kostenübersicht in nächster Sitzung vorlegen.

Schopfheim - Ein bisschen auf die Folter gespannt fühlt sich der Gemeinderat in Sachen Schulcampus. Auch die jüngste Sondersitzung am Montag verschaffte dem Gremium diesbezüglich (fast) keine Linderung.

Wie berichtet, war vor zwei Wochen die Vergabe von Arbeiten für mehrere Gewerke (Elektroinstallation, Haustechnik mit Sanitär, Lüftung und Heizung) geplatzt, weil dem Gremium genaue Angaben über die Kostensituation insgesamt fehlten und weil einige Vergabeunterlagen nicht vollständig waren.

Ursprünglich wollte die Stadtverwaltung all dies bei der Sondersitzung am Montag auf den Tisch legen und die Auftragsvergaben nachholen – auf der Tagesordnung fand sich der Campus indes nicht.

Bürgermeister Dirk Harscher kündigte stattdessen unter dem Punkt „Bekanntgaben“ eine „Richtigstellung“ an, weshalb die Vergabe nun doch nicht stattfinden könne. Und er versprach dem Gremium einen „Fahrplan“ für das weitere Vorgehen.

Vergabebeschlüsse und Kostenübersicht

Baufachbereichsleiterin Karin Heining erklärte, die Stadt habe die europaweite Ausschreibung für die Haustechnik nach Rücksprache mit einem Rechtsanwalt aufgehoben. Für die reguläre Gemeinderatssitzung am 18. Februar indes lege die Verwaltung die Vergabebeschlüsse für alle Gewerke auf den Tisch und liefere außerdem eine Kostenübersicht über das Gesamtprojekt.

Diese Auskunft indes verwunderte Artur Cremans. Aufhebung der Ausschreibung und Vergabe sei doch ein „Widerspruch“, so der SPD-Fraktionschef.

Die Erklärung lieferte Marlene Ehrhardt, die neue Leiterin der Fachgruppe Gebäudemanagement. Die Aufhebung sei notwendig gewesen, weil „vergaberechtlich nicht alles sauber“ war, erläuterte sie dem Gremium.

Die Stadt habe beide betroffenen Bieter in eine neue Angebotsphase aufgenommen und Nachbesserung von ihnen verlangt. Die geforderten Angaben lägen mittlerweile vor, die Verwaltung habe aufgrund dessen eine neue Bewertung vorgenommen, daraus eine „objektive Matrix“ erstellt und die betroffenen Bieter zu einer nochmaligen Angebotsabgabe aufgefordert.

Andreas Kiefer (Unabhängige) pochte ungeachtet dessen auf eine mindestens „grobe Kostenschätzung“ des Campusprojekts, und zwar nicht nur insgesamt, sondern für jeden Einzelbereich.

Über den Status von Kostenschätzungen sei man schon weit hinaus, stellte Marlene Ehrhardt richtig. Mittlerweile lägen exakt kalkulierte Kostenberechnungen vor.

Der Bürgermeister versprach, die Campus-Vergaben seien Thema der kommenden Gemeinderatssitzung am 18. Februar. Er bat das Gremium, der Verwaltung für die Vorbereitung der Beschlüsse „noch ein paar Tage Zeit zu geben“. Spätestens eine Woche vor der Sitzung gebe es die Unterlagen zur Vorberatung in den Fraktionen.

Karin Heining kündigte für besagte Sitzung auch eine „genaue Aufstellung“ der Kosten für den Schulcampus an und bat bis dahin noch um ein „bisschen Geduld“.

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