^ Schopfheim: „Das erste Jahr in Eigenregie gut hinbekommen“ - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim „Das erste Jahr in Eigenregie gut hinbekommen“

Markgräfler Tagblatt
So sah’s im Frühjahr vor der Eröffnung des Freibads im Oberfeld aus: Während das Wasser den ganzen Winter lang im Becken verbleibt (ansonsten würde das Grundwasser den Beckenboden hochdrücken), wird es im Frühjahr abgepumpt und nach Inspektion und Reparaturarbeiten neu befüllt. Foto: Petra Martin

Freibad: Saison litt indes unter dem schlechten Wetter und den Corona-Bedingungen

Schopfheim (ma). „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals so einen kühlen und nassen Sommer hatten.“ Zahlreiche Wasserratten haben denselben Eindruck. Doch was gut für den Wald war, schlug sich negativ auf die Besucherzahlen des Freibads nieder. Statt wie gewohnt kamen – auch Corona geschuldet – statt 80 000 bis 90 000 lediglich 21 907 Gäste.

Trotz dieser Zahlen ist die Stadt nicht unzufrieden. „Das erste Jahr in Eigenregie haben wir gut hinbekommen“, sind sich Bürgermeister Harscher, Fachgruppenleiter Remko Brouwer und Schwimmmeister Mathias Wüst einig. „Den Wechsel haben wir gut hingekriegt.“

Es sei schon ein Kraftakt gewesen, berichtet Remko Brouwer. Die Abwicklung mit dem vorigen Betreiber habe über die Bühne gebracht werden müssen, eine neue Badeordnung muste geschrieben, Schilder hergestellt, das Logo geändert und Betriebskleidung angeschafft werden. Zudem mussten Mitarbeiter gefunden werden, was aber glückte. „Wir haben sehr gutes Personal gefunden“, betonte Mathias Wüst beim Pressegespräch zufrieden. Auch die Zusammenarbeit mit Remko Brouwer sei sehr gut.

Ein Loblied sangen die Verantwortlichen auf das neue Kassensystem. „Wir haben den Rolls-Royce unter den Kassensystemen“, bekräftigte Mathias Wüst. Von Anfang an habe alles geklappt. Hervorragend gelaufen seien auch die Schwimmkurse. Aufgrund der großen Nachfrage nach dem Coronajahr 2020 habe man alle Dienste aufgeboten, Schwimmschule Weil, DLRG und Kurse mit dem Schwimmmeister, um einigen hundert Kindern das Schwimmen beizubringen, was angesichts vieler Kinder, die nicht schwimmen können, sehr wichtig gewesen sei. Dies habe dem Bad auch Einnahmen gebracht.

Dabei war wegen Corona zunächst unklar gewesen, ob und wann das Bad öffnen durfte. Es gab Zugangsbeschränkungen, zunächst waren maximal 800 Besucher erlaubt, später 1300. Probleme gab es mit der online-Bezahlfunktion, was dazu führte, dass das Bad ausverkauft erschien, aber nur zu 60 Prozent besetzt war. Schwierig sei es auch für den Gastronomen gewesen, der ein ganz anderes Angebot hätte vorhalten können, wenn 2000 Besucher pro Tag – so der Normalzustand an heißen Tagen – gekommen wären.

Aber zusammenhängende Tage oder Wochen mit Hitze gab es nicht im vergangenen Sommer, so dass es eine der schwierigsten Saisons überhaupt wurde, wie Bürgermeister Harscher mitteilte. Auch wenn zu den 21 907 Besuchern noch einige Hundert dazukamen (Zehnerkarten vom letzten Jahr) und Verluste eingeplant waren – die Einnahmen „normaler Jahre“ wurden bei weitem nicht erreicht. Dabei muss die Stadt ständig Geld investieren, so wurde dieses Jahr die Chlordosierungsanlage für 50 000 Euro erneuert. „Wir wissen, dass wir ein altes Bad haben“, sagt Bürgermeister Harscher. Dass eine Gesamtsanierung dringend erforderlich ist, hätten alle Gemeinderäte in den Köpfen. Dort ist wohl auch die finanzielle Lage der Stadt gedanklich verankert, „aber irgendwie kriegen wir das hin“, so Harscher.

Nach all den Unannehmlichkeiten in den Coronajahren hofft der Bürgermeister „auf annähernd Normalbetrieb“ im nächsten Jahr. Dann soll es auch wieder die beliebten Saisonkarten geben.

Umfrage

2adaf948-0d33-11ef-8d09-186c8841fdbe.jpg

Die Kommunal- und Europawahl werfen Ihre Schatten voraus. Werden Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch machen?

Ergebnis anzeigen
loading