Schopfheim „Das Geld ist gut investiert“

Werner Müller
Wird erheblich teurer als kalkuliert: die Kindergartensanierung. Foto: Werner Müller

Bauausschuss: Sanierung des Kindergartens am Markt wird mindestens eine halbe Million Euro teurer

Schopfheim - Mehrausgaben und kein Ende: Der BUT-Ausschuss musste in seiner jüngsten Sitzung erneut eine diesbezügliche Kröte schlucken. Zeichnet sich doch ab, dass die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens am Markt deutlich teurer wird als erwartet.

Auf rund 1,7 Millionen Euro veranschlagte die mit der Planung befasste Architektin Silvia Chiarappa die voraussichtlichen Kosten – negative Überraschungen im Untergrund (der Erweiterungsbau steht über dem ehemaligen Stadtgraben, in dem mit einiger Wahrscheinlichkeit entsorgungspflichtiges Material schlummert) nicht abschließend eingerechnet.

Noch Anfang des Jahres, als sich der Gemeinderat für die Erweiterungsvariante entschieden hatte, bewegte sich der geschätzte Kostenrahmen bei etwa 1,2 Millionen Euro.

Die Planung sieht vor, den Kindergarten auf der Nordseite um einen Kubus mit Flachdach zu erweitern. Damit bekommt der bislang zweigruppige Kindergarten Platz für eine zusätzlich Inklusionsgruppe. Dafür bedarf es barrierefreier Zugänge und eines Lifts, zudem erfüllt die Stadt mit zusätzlichen Fluchtwegen die Brandschutzauflagen, deren Mängel zur Schließung der Kita und zum Provisorium im Hof der Max-Metzger-Schule geführt hatten (wir berichteten).

Der Anbau sei mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmt, versicherte Silvia Chiarappa. Die Behörde hatte gegen erste Erweiterungspläne ihr Veto eingelegt, weil diese die Alte Kirche optisch angeblich zu sehr „bedrängten“.

Thomas Gsell (SPD) zeigte sich ob der Kostensteigerung wenig erfreut und fragte sich, in welcher Höhe die Ausgaben am Ende tatsächlich landen. „Wir sind keine Wahrsager“, erwiderte die Architektin und verwies insbesondere auf die Ungewissheiten bezüglich des Baugrunds.

Mit Blick auf die Kostensteigerung wollte Thomas Kuri (CDU) wissen, ob sich am Raumprogramm noch etwas reduzieren lasse.

„Wir müssen uns so langsam fragen, ob wir uns das noch leisten können“, gab Andreas Kiefer (Unabhängige) zu bedenken.

Kai Horschig (Freie Wähler) nannte es „überraschendend“, dass seit der vergangenen Beratung im Gemeinderat plötzlich ein dritte Gruppe und eine halbe Million Euro Mehrkosten dazugekommen seien.

Die dritte Gruppe sei schon vorher im Gespräch gewesen, entgegnete der Bürgermeister. Diese stelle für die Kinderbetreuung in der Stadt insgesamt durchaus einen „Mehrwert“ dar. Und vom Lift profitiere auch das Rathaus. Natürlich müsse man die Kosten im Auge behalten, sagte er und wunderte sich. Denn erst vor kurzem habe der Gemeinderat für den Erhalt eines Altgebäudes im Campus Mehrkosten in Höhe von mindestens einer Million Euro in Kauf genommen. Jetzt gehe es indes darum, für eine zusätzliche halbe Million Euro „mehr Platz für Kinder zu schaffen“. Harscher: „Das Geld ist gut investiert.“

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