^ Schopfheim: Das Gesicht der Stadt mit Licht verwandelt - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Das Gesicht der Stadt mit Licht verwandelt

Gudrun Gehr
Mit Licht geflutet: die Michaelskirche Foto: Gudrun Gehr

Der Lichtkünstler Bernd Schulz kam auf Einladung des Kunstvereins nach Schopfheim.

Vorsitzender Johannes Kehm, der Lichtkünstler Bernd Schulz und Bürgermeister Dirk Harscher eröffneten die Ausstellung. Schulz’ Installationen finden weithin Beachtung. Für das Sommerfest hatte ihn Luisa Lenz aus dem Vorstand bei einer Lichtinstallation in Evessen entdeckt. Lange brauchte sie nicht, um ihre Vorstandskollegen für die Idee einer Lichtinstallation in der Michaelskirche zu begeistern. Auch der Künstler selbst überlegte nicht lange.

Im Januar erfolgte seine erste Ortsbegehung und die Idee „Solid Ground“ nahm Gestalt an. Parallel dazu entstand die Idee einer begleitenden Ausstellung im Museum. Beim Pressegespräch sagte Schulz: „Ich habe mich in der Gegend umgesehen und fand ideal geeignete Orte an der Wiese vor.“ Besonders angetan für seine Werke war er vom Ufer bei Fahrnau und von einer Anhöhe mit Schopfheim im Nachtlicht als „Stadt im Tal“.

Als Inspiration dienten ihm Siedlungselemente wie Iglus als Prototypen. Eine Lampe an einer langen Stange wurde von ihm in hohem Bogen geschwungen, der Belichtungsverschluss seiner Kamera blieb dabei geöffnet – und nach einer halben Stunde waren daraus überraschende und mysteriös wirkende Fotografien entstanden.

Der Künstler Bernd Schgulz mit einem seiner Werke Foto: Gudrun Gehr

Schmunzelnd berichtete der Künstler, von „Google maps“ zum „Local Guide“ befördert worden zu sein. Seine Werke seien bei entsprechendem Aufruf an den jeweiligen Orten abrufbar, jedoch sei er auch schon mehrfach als „Fake“ wieder herausgeworfen worden.

Für die begleitende Ausstellung erwarb der Künstler Postkarten von Schopfheim, um „den touristischen Blick zu brechen“. Mit Stecknadeln oder feinen Spießen wurden auch diese zu Leuchtskulpturen, beispielsweise erhielt Emma Herwegh Hot-Pants und Ministerpräsident Erwin Teufel präsentierte sich mit stechendem „teuflischen“ Blick. Kleine Eingriffe erfolgten auch beim künstlerischen Blick auf eine Schwarzwälder Kirschtorte.

Die Besucher der Kirche fanden den festen Steinboden neongelb leuchtend und mit fließend wirkenden Rastern vor. Die Sandsteinplatten wurden zu einer wogenden, sich scheinbar bewegenden schwebenden Fläche.

Der Untergrund erschien „verflüssigt“, als ob der Besucher über Wasser schreiten kann. „Wir fluten die Kirche“ lautete denn auch das Motto der Installation. Schulz hatte hierfür rund sieben Kilometer Klebeband verwendet.

Bürgermeister Harscher freute sich bei der Vernissage über die „kulturelle Bereicherung der Schopfheimer Landschaft“ und lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Kunstverein. Um die Partnerschaft weiter zu fördern, hat die Stadt das Kunstprojekt mit 1500 Euro gefördert.

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