Schopfheim „Das ist Seelennahrung“

Monika Weber
Szene aus „Das Eselein“, mit dem die Gersbacher Märchenbühne „Goldener Schlüssel“ Abschied nahm vom Theaterfestival für junge Leute. Foto: Monika Weber

Theaterfestival: Letzter Auftritt der Märchenbühne „Goldener Schlüssel“.

Schopfheim - Mit drei Vorstellungen von „Das Eselein“ startete das diesjährige Theaterfestival für junge Leute.

Gleichzeitig war die Neuauflage des Grimmschen Märchens für das Team der Märchenbühne „Goldener Schlüssel“ auch der letzte gemeinsame Auftritt.

Zehn Jahre lang war das Marionettenspiel fester Bestandteil des Theaterfestivals. Vor über 18 Jahren hatte Ingrid Nebeling die Märchenbühne gegründet. Vor dem eigentlichen Stück erzählte sie das Märchen vom Goldenen Schlüssel, das der Märchenbühne ihren Namen gab. „Das Eselein“ war eines der ersten beiden Stücke, die Ingrid Nebeling aus ihrer Zeit in Ludwigsburg mitgebracht hat, wo sie bis 1999 mit ihrem Mann lebte.

Das Märchen wurde in Originalfassung und in der so genannten epischen Sprechweise vorgelesen. „Die Ruhe, die ausdrucksstarken Gebärden der Marionetten und die Musik, das ist Seelennahrung, die es in der heutigen Zeit nicht mehr gibt“, sagte Ingrid Nebeling. Meist war es mucksmäuschenstill, dann wurde mal verhalten oder auch herzhaft gelacht, als das Eselein mit seinen Hufen versuchte, die Laute zu spielen und nur rächzende Töne herauskamen.

Schmerzlicher Abschied

„Es ist ein schmerzlicher Abschied“, gestand Ingrid Nebeling. Die Spielerinnen Anita Karcheter, Silke Köhler und Ingeborg Königsfeld hätten es im Laufe der Jahre zu höchstem Spielniveau gebracht, wollten sich jedoch anderen Dingen widmen, bedauert sie. Für einen Neuaufbau fehle mittlerweile die Kraft. Zudem sei der Aufwand für den Bühnenaufbau in der Stadthalle wesentlich höher als im Museumskeller.

Zum Abschied überreichte Kulturamtsleiterin Susanne Häußer-Ühlin Blumen und ein Buchgeschenk an Ingrid Nebeling und ihren Mann Gerhard, der bei den Aufführungen stets für die Beleuchtung sorgte. Auch Susanne Häußer-Ühlin bedauert den Abschied, waren doch die Märchenaufführungen auch ihr immer das liebste Stück des Theaterfestivals.

Mit Frauen aus Gersbach will Ingrid Nebeling weiterhin Marionettentheater aufführen. Dann aber in kleinerem Rahmen für Schulklassen und Kindergärten. Und auch die dreiwöchigen Marionettenprojekte macht sie weiterhin, ebenso Kurse für Lehrer.

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