Gute Übergabe: „Die Zahlen lügen nicht“
„Und das“, wiederholte sich Helmut Kima voller Genugtuung, „macht mich einfach stolz.“ Schließlich sei das, was er vortrage, mit Zahlen belegt.
„Und die lügen nicht, man kann über sie auch nicht streiten“, konstatierte der Bürgermeister, der sich und seine Mitarbeiter in der Rolle „des vorsichtigen Kaufmanns“ sieht und betonte: „Bei Durchsicht des Haushaltsentwurfs 2023 werden sie feststellen, dass wir alle Einnahmen und Ausgaben vorsichtig kalkuliert haben. Wir haben nichts ausgequetscht. Und darauf habe ich die ganzen 24 Jahre geachtet. Ich bin erleichtert, dass ich meinem Nachfolger so einen Haushalt übergeben darf“, sagte Kima.
Sein Nachfolger in den Reihen der Zuhörer kommentierte das, was er da hören durfte, mit einem schlichten „Danke“.
Hasel (hjh). „Aus wichtigem Grund“ aus den Reihen des Gemeinderates verabschiedet wurde am Montag Renate Scholz. Über 19 Jahre gehörte das bis dato „dienstälteste“ Ratsmitglied dem Gremium an.
„Für uns schließt sich heute ein Kreis: ich habe Renate Scholz im Jahr 2003 als Nachfolgerin von Dieter Spinoli verpflichtet, und heute, bei meiner letzten Sitzung als Bürgermeister, verabschiede ich sie“, sagte Helmut Kima in seiner kleinen Laudatio auf eine „selbstbewusste, kantige und manchmal auch streitbare“ Gemeinderätin, die von allen sehr geschätzt worden sei und die – so Kima – „mich hie und da auch mal geärgert hat.“
„Hatte schon Angst, ich würde als lieb und nett gelten“
Er habe den Eindruck, dass mit seinem Ausscheiden wohl der Ansporn gefehlt habe, weiterzumachen, schmunzelte der Burgi. Aber Renate Scholz konterte prompt: „Das wäre bürgermeisterübergreifend weitergegangen.“
Helmut Kimas Zusammenfassung aber lobte sie: „Ich hatte schon Angst, ich würde hier als lieb und nett und als Gemeinderätin verabschiedet, die am Dorfplatz Blümchen angepflanzt hat. Aber nun bin ich zufrieden“, versicherte sie, um danach mitzuerleben, wie ihre Nachfolgerin Diana Georgi ihren Platz am Ratstisch einnahm und von Helmut Kima vorschriftsmäßig vereidigt wurde.
Hasel (hjh). Der ausgeglichene Haushalt 2023, der im Ergebnis ein Plus von rund 2000 Euro ausweist, sei unter anderem den „Rekordergebnissen bei Steuern, Zuweisungen und Umlagen“ zu verdanken, sagte Bürgermeister Kima bei der Gemeinderatssitzung.
Unter anderem seien Investitionen im Bereich Brückensanierungen, ins anstehende Starkregenrisikomanagement, in Kindergarten und Schule sowie in die Sanierung der Mittelbergstraße, die im Zuge der Breitbandarbeiten erfolgen soll, eingestellt.
Warten auf Zuschuss
für WC-Anlage
Ausgenommen habe die Verwaltung die Sanierung der WC-Anlage im Schulgebäude, so Kima. Und zwar nicht, weil er diese Sanierung nicht begrüße, sondern weil er die Maßnahme für zuschussfähig halte.
Da Hasel aber nur Zuschüsse für ein Projekt erhalte, habe er sich für die aus Sicherheitsgründen dringendere Sanierung der Brücken (Kostenpunkt 330 000 Euro) entschieden, für die 80 Prozent der Kosten als Zuschuss zurückfließen könnten. Die WC-Anlage würde nach seinen Plänen als nächstes Projekt folgen.
Haushaltsjahr 2022
besser als erwartet
„Sollten der neue Bürgermeister und die Gemeinderäte aber der Meinung sein, die Erneuerung des Sanitärtraktes sei unaufschiebbar, dann würde die aktuelle Kassenlage der Gemeinde es durchaus erlauben, das Projekt auch ohne Zuschüsse in Angriff zu nehmen“, ließ Helmut Kima ein Hintertürchen offen, zumal der Haushalt 2022 deutlich besser als geplant abgerechnet werden könnte.
„Liquide Mittel sind ausreichend vorhanden“, gab Kima zu Protokoll, um sich dann die Kenntnisnahme des Entwurfs bestätigen zu lassen und darauf hinzuweisen, dass über die Satzung endgültig in der Sitzung am 16. Januar entschieden werden soll.