Schopfheim „Das reinste Vergnügen“

Markgräfler Tagblatt

Zunftabende: Jeannot Weißenberger seit  30 Jahren federführend mit dabei / Programm steht

Die reinste Folter: Jeannot Weißenberger ist heilfroh, wenn sich in gut einer Woche der Vorhang für den ersten Zunftabend hebt.

Von Werner Müller

Schopfheim . Dann sind die quälenden Wochen der Vorbereitung, des Wartens und vor allem der Ungewissheit, wie das Programm ankommt, für den Bühnenprofi endlich vorbei.

„Das Programm steht, wie es wird, werden wir dann sehen“, so der Zunftabendmeister, der in diesem Jahr bereits zum 30. Mal Regie führt und immer noch eine gewisse Anspannung fühlt vor der Premiere.

„Wir haben eine gute Mischung aus Text und Musik“, ist der Zunftabendmeister überzeugt. Neben bewährten Akteuren bekommt das Publikum in rund vier Stunden in der Stadthalle auch neue Gesichter zu sehen. So tritt nach einer langen Pause Dietmar Rotzler wieder in die Bütt, und das „In dem Alter!“, wie seine Nummer heißt. In neuer Besetzung tritt auch der „Not-Notschrei“-Chor vor die Mikrofone. Mit „Klaus & Roland“ gibt sich ein Duo (Klaus Ziegler und Roland Schwald) ebenfalls zum ersten Mal in dieser Zusammensetzung die Ehre. Die Besucher können sich zudem auf die „Kleinste Guggemusik“ sowie ein Duett von „Michi & Steffi“ (Stefan Reimann und Michi Meyer) freuen.

Natürlich ist auch in diesem Jahr der Narresome mit von der Partie, ebenso „De Gendarm“ (Klaus Ziegler), die Schnitzelbank (Jeannot Weißenberger), die Schlattholz-Singers und, nicht zu vergessen, „Die zwei Letschte“ (Jeannot Weißenberger und Peter Strauß).

Wie seit Jahren schon verzichten die Zunftabendspieler auf einen Moderator. Statt dessen überbrückt eine unterhaltsame Zwischennummer die Umbaupausen.

An Themen mangelt es den Narren jedenfalls nicht. In einer großen Nummer beschäftigen sie sich zum Beispiel mit dem „Schwimmbad“. Aber auch die Raben-Plage im Stadtpark, die Windräder in Gersbach, der Museumskeller und die Bürgermeisterwahl kommen zur Sprache.

Jeannot Weißenberger freut sich nach den monatelangen Vorbereitungen auf die beiden Abende. „Die Auftritte selbst sind das reinste Vergnügen“, sagt er, „vor allem, wenn alles gut klappt“.

Für ihn selbst dürfte mit den beiden diesjährigen Aufführungen eine Ära zu Ende gehen. Nach 30 Jahren möchte Weißenberger die Regie abgeben, so wie er es vor zwei Jahren bereits angekündigt hatte. „Irgendwann ist fertig“, betont er.

1998 hatte er seinen ersten Auftritt, schon damals mit der „Schnitzelbank“. Unvergessen blieben auch die legendären Auftritte mit seinem kongenialen Partner Hans Glöggler („Tropfe vo Schopfe“). Nebenbei versorgte Weißenberger auch viele andere Zunftabendspieler mit Texten oder komponierte für einen Auftritt mal schnell ein Liedchen.

Um so mehr bedauert er, dass der närrische Nachwuchs fehlt. Zwar gebe es immer noch schauspielerische, musikalische oder tänzerische Talente, aber für die Fasnacht lasse sich kaum mehr jemand begeistern.

Ob er selber in Zukunft wenigstens weiter als „einfacher“ Zunftabendspieler auftreten wird, lässt Jeannot Weißenberger derzeit zwar noch offen. Wer ihn aber jemals auf der Fasnachtsbühne erlebt hat, kann sich einen Zunftabend ohne ihn kaum vorstellen.

Zunftabende in der Stadthalle am Samstag, 3., und Samstag, 10. Februar, jeweils um 20 Uhr (Abendessen ab 18.30 Uhr).

Karten gibt es im Vorverkauf am Samstag, 27. Januar, von 10 bis 12 Uhr im Narrenkeller, Restkontingente an der Abendkasse.

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