Demo durch die Innenstadt

Die Forderung nach einer in den Augen zahlreiche Akteure weiterhin fehlenden Aufarbeitung der Corona-Zeit und ihrer Maßnahmen – „Lasst uns reden!“, „Hass, Hetze und Spaltung kommt nicht von uns“ – war auf den mitgeführten Bannern, Plakaten und zum Motto-Träger umfunktionierten Regenschirmen ebenso zu lesen wie die Solidarisierung mit den Bauernprotesten – „Es sind nicht nur die Landwirte. Wir anderen haben nur keinen Traktor“ – oder Kritik an der Ampel-Regierung im Allgemeinen und „Linken, Grünen und Chaoten“ im Besonderen.

Bei den Behörden angemeldet worden war die Demonstration unter dem Motto „Wir stehen zusammen – es betrifft uns alle“. Über 100 Menschen waren den Aufrufen in den sozialen Medien und Messengerdiensten gefolgt und versammelten sich gegen 18 Uhr vor dem Rathaus. Mit Fackeln, Laternen, Bannern und Plakaten zogen die Teilnehmer dann bei teils strömendem Regen etwa eine Stunde in mehreren Schleifen durch die Innenstadt, um sich abschließend wieder auf dem Marktplatz einzufinden. Dort löste sich die Versammlung auf.

Die Demonstration war von einer Einzelperson angemeldet worden, die Polizei war mit wenigen Kräften präsent. Von der Resonanz zeigte sich der Organisator selbst überrascht: Man treffe sich seit Corona weiter regelmäßig, um die Aufarbeitung anzumahnen. Dass an diesem Montag so viele dem Aufruf folgten, habe sicherlich auch mit dem Impuls durch die Bauernprotest zu tun.