Der Kämmerer machte bei der Analyse mehrere Problemzonen ausfindig: ein „dauerhaft defizitärer“ Ergebnishaushalt, ein hohes Investitionsvolumen und geringe Eigenmittel provozieren saftige Kreditaufnahmen. Das Landratsamt verlange deshalb als Voraussetzung für die Genehmigung des Haushalts 2021 „klare Ansatzpunkte“, wie die Stadt in den Folgejahren ihre Liquidität ohne weitere Schulden zu verbessern gedenke. Dazu, so Spohn, bedürfe es spürbarer Veränderungen, um Steuererhöhungen „ins Unermessliche zu vermeiden“.
Der Bürgermeister sprach von „ernüchternden Zahlen“ und sah die Stadt auf einem „schweren Weg“. Ohne echte Sparmaßnahmen sei dieser nicht gangbar.
Das seien „altbekannte Formulierungen“, ärgerte sich Ernes Barnet und fügte hinzu: „Wir hinken unseren eigenen Vorsätzen hinterher“. Der Fraktionssprecher der Grünen vermisste konzeptionelles Arbeiten“.
Allerdings verliefen auch seine Versuche, den Ergebnishaushalt auf Einsparmöglichkeiten abzuklopfen, mehr oder weniger ergebnislos im Sande. Wie überhaupt der Spar-Effekt der Haushaltsdebatte rein zahlenmäßig sehr überschaubar blieb.
So lösten sich konkrete Vorschläge wie die, die Sanierung der Stadthallenlüftung für rund 800 000 Euro zu verschieben oder an den 3,7 Millionen Euro für die Außenanlagen beim Campus etwas abzuzwacken, mehr oder weniger in Luft auf (siehe dazu gesonderten Artikel).
Ein Sparvorschlag geht durch
Ein Vorschlag kam durch: Peter Ulrich (SPD) machte sich dafür stark, die geplante Verbindung zwischen städtischem Wuhr und Gewerbekanal Fahrnau für insgesamt 370 000 Euro zu streichen. „Irgendwo müssen wir ja mal einen Punkt machen“, meinte er – und konnte damit die Mehrheit der Räte überzeugen.