Uwe Gerber gibt zu, provozieren zu wollen. „Ich sehe das als Chance.“ Denn die Gesellschaft werde bei ihren Gratwanderungen alleingelassen, die Gefahr des Absturzes bestehe. Überforderte Individuen, die für alles im Leben selbst verantwortlich sein sollen: Schon kleinen Kindern werde in bestimmten Dingen zu viel abverlangt, sagt Gerber, der dazu aufruft, das eigene Leben und die Versprechen der westlich-neoliberalen Welt zu überdenken.
Uwe Gerber hat nach zahlreichen - mit 30 bis 40 Zuhörern stets gut besuchten - Vorträgen in Schopfheim, darunter im „west-östlichen Diwan“, und in Weil am Rhein erneut das Angebot erhalten, eine Vortragsreihe mit Leben zu erfüllen. Immer wieder sei er gefragt worden, Stellung zu nehmen zu bestimmten Entwicklungen, die in der Gesellschaft auftreten, und diese theologisch und philosophisch auseinanderzunehmen. In der Markgrafenstadt bestehe ein gehobenes intellektuelles Bedürfnis nach solchen Reflexionen.
Sein Publikum, so Gerber, sei indes bunt gemischt; gesteigertes Interesse zeigten freilich besonders Pädagogen, ehemalige Lehrer, Studien- und Oberstudienräte, aber auch sozial Schaffende, Pfarrer und Theologen. „Das Niveau liegt zwischen einer Uni-Vorlesung und einem durchschnittlichen VHS-Vortrag“, erläutert Uwe Gerber, der der Stadt mit den Vorträgen und Denkanstößen „ein Stück Kultur“schenken will.