Der dritte „Blues Brother“

Schopfheim-Langenau (chs). Mit seiner schwarzen Sonnenbrille und seinem schwarzen Hut sieht Marc Amacher tatsächlich aus wie einer der „Blues Brothers“ aus dem gleichnamigen Film.

Am Donnerstagabend überzeugt er sein Publikum im „Hirschen“ denn auch tatsächlich, dass er einer der profiliertesten Blues-Musiker der Welt ist.

Schon bei den ersten Tönen des Konzertes merkt man, welche eine Wucht der Schweizer und seine beiden Bandkollegen entfalten können. Es geht von der ersten Sekunde an – mit „Down with the blues“ – voll zur Sache. Nach dem Auftakt folgt eine weitere Liebeserklärung an diese Musikrichtung. „The only thing I ever want is getting happy with the blues“ singt Amacher, was übersetzt so viel heißt wie: „Die einzige Sache, die ich immer wollte, ist, glücklich mit dem Blues zu werden“.

Diese Textzeile könnte als Überschrift über dem gesamten Auftritt stehen, denn Amacher liebt und zelebriert den Blues. Aber nicht nur ihn, sondern auch den (Hard-)Rock, wie im nächsten Lied zu hören ist. „All i want to do is the good old Rock’n’Roll“ lautet hier der Refrain.

Amachers Stimme ist rauchig, er raunt, jault und imitiert Gitarrenlaute. Er stampft mit dem linken Fuß auf den Boden, biegt sich, wippt – und seine Bassistin geht bei einem Lied sogar ins Publikum und schwingt mit den tanzenden Konzertbesuchern mit.

Im „Hirschen“ ist ein Querschnitt von Amachers Schaffen zu hören - unter anderem seine Version von Depeche Modes „Personal Jesus“, dem Lied das er auch bei seinem TV-Auftritt bei „Voice of Germany“ gesungen hat, „Diving Duck“, der „Rocket Man Blues“ und „Judgement Day“ von seinem kürzlich erschienenen Album „Grandhotel“.

Das Konzert bietet nicht nur ein musikalisches Vergnügen, es ist auch ein Gitarrenseminar. Denn Amacher hat nahezu alle Saiteninstrumente, die in seinem Schrank stehen, mitgebracht: von der akustischen Gitarre über die Western- bis zur Slide-Gitarre. Entsprechend facettenreich sind die Klangfarben, die das Publikum genießen kann.