^ Schopfheim: Der Narrenbaum ist aufgerichtet - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Der Narrenbaum ist aufgerichtet

Gudrun Gehr
Eine Stunde schweißtreibende Arbeit brauchte es, bis der Narrenbaum in der Senkrechten war. Foto: Gudrun Gehr

„D’Enninger“ errichten beim Kronenbrunnen den Narrenbaum. Das Wahrzeichen ist über 24 Meter hoch.

Rund 300 begeisterte und fröhliche Fasnächtler fanden sich am Samstag trotz Minustemperaturen zur offiziellen Fastnachtseröffnung zum Narrenbaumstellen der Enninger am Kronenbrunnen ein. Abhilfe gegen die Kälte fanden die dick eingemummelten Gäste bei einem wärmenden Glühwein und anderen Getränken. Moderator Nico Kapitz von den Enningern begrüßte die Besucher zu einem kleinen Jubiläum: Das Narrenbaumstellen in Schopfheim fand zum 35. Mal statt. Nach dreimaligem Fasnachtsruf „Schope – Aruba“ entschuldigte sich Kapitz für das Fehlen der fasnächtlichen Begleitmusiken, die aus Zeitgründen nicht dabei sein konnten.

Der Narrenbaum geht in die Senkrechte Foto: Gudrun Gehr

Statthalter leistet moralischen Beistand

Das traditionelle Geleit erhielten die Enninger durch Abordnungen der Cliquen der Narrenzunft Schopfheim, die einen kunterbunten Rahmen um das Geschehen rings um den Kronenbrunnen bildeten. Darunter befanden sich Sterne-, Städtli- und Hexenzinken, der Schlattholzzinken und die Wilde Wiiber. Dem neuen Statthalter „Marc us de Altstadt“ leisteten dessen Vorgänger bei einer der ersten Amtshandlungen seelisch-moralischen Beistand. Darunter befand sich Michi vom Eiemer See (Michael Hofmann), der Vorvorgänger Werner vom Mitteldorf (Werner Schwald) und die noch früheren „Exen“ Heinz Bernauer und Angelika Trefzer.

DStatthalter „Marc us de Altstadt“ (Zweiter v.r.) inmitten seiner Vorgänger Angelika Trefzer, Michael Hofmann und Werner Schwald (von links) Foto: Gudrun Gehr

Mit lautem Getöse und funkensprühenden Fackeln wurde die Tanne von den kraftstrotzenden Enningern mit Traktor und Hänger herbeigeschafft. Gefällt worden war sie am 30. Dezember im Wald beim Motocross-Gelände.

24,35 Meter vom Fuß bis zu Spitze

„Oberbaumsteller“ Frieder Andris übernahm die Regie über die „Stichelträger“ beim Aufstellen der Tanne, die in Aruba-Land traditionell allein mit Muskelkraft und Technik und ohne „motorisierte Hilfe“ erfolgt. Nach seiner Pfeife führten die Enninger ihre Choreographie aus und schoben die Tanne mittels sogenannter „Schwalben“ zentimeterweise höher und höher. Assistiert wurde den starken Männern durch das THW, das die Tanne mit Seilen sicherte und dem Rathaus dafür sprichwörtlich aufs Dach stieg.

Um die Zeit zu überbrücken, die es nun mal braucht, bis das Narren-Wahrzeichen Stück für Stück in die Höhe gehievt ist, hatte Moderator Kapitz ein Rätsel vorbereitet: Er ließ die anwesenden Kinder raten, wie hoch die Tanne sei. Die richtige Antwort wusste Laura vom Hexenzinken: Die Tanne misst vom Fuß bis zur Spitze genau 24,35 Meter.

Angespornt durch die Laola-Wellen des Publikums, näherte sich die Narrentanne nach rund einer Stunde schweißtreibender Arbeit der etwa zwei Dutzend Akteure der Senkrechten – genau um 16.15 Uhr war’s dann in der mittlerweile hereinbrechenden Dämmerung vollbracht.

Statthalter „Marc us de Altstadt“ bedankte sich beim Narrenvolk und vor allem bei den Aktiven und lud alle Anwesenden zum anschließenden Lumpenball der Enninger im Narrenkeller ein: „Dört wird’s sicher richtig schön, wenn mir zämme dört ane gön.“

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