Schopfheim „Der Sport hat mich geprägt“

Markgräfler Tagblatt

TSG-Ikone: Lothar Lutz zählt auch mit 82 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen

Kicken, Ringen, Gewichtheben, Skifahren, Radeln, Faustball: Es gibt kaum eine Sportart, die Lothar Lutz nicht schon aktiv – und mit Erfolg – betrieben hat. Der mittlerweile 82-Jährige ist jedoch nicht nur sportlich ein Tausendsassa, sondern auch die TSG-Ikone schlechthin.

Von Werner Müller

Schopfheim . „Der Sport war immer wichtig für mich“, erzählt der rüstige Senior in seinem zweiten Zuhause, dem TSG-Heim in der Wehrer Straße. Der gebürtige Hotzenwälder, der in Fahrnau aufwuchs, sich nach eigenen Worten aber stets als „Schopfheimer“ fühlte, trieb von frühester Jugend an Sport – übrigens als einziges von insgesamt sieben Kindern in seiner Familie.

„Das war ein Trieb in mir“, erinnert er sich an die vergangenen 65 Sportler-Jahre. Woher der kam? In den Nachkriegsjahren hatten Jugendliche wie er kaum Geld, um sich in der Freizeit etwas gönnen zu können. „Das ist man halt in einen Verein, da fühlte man sich aufgehoben“, so Lothar Lutz. So fing es auch bei ihm an, zunächst als Fußballer.

Doch dann trat der damals 16-Jährige in den TV Schopfheim, die heutige TSG, ein – die entscheidende Zäsur in seinem Leben. Lothar Lutz machte schnell als Gewichtheber und Ringer von Format von sich reden, der sogar in die Oberrhein-Auswahl berufen wurde.

Von da an war Lothar Lutz mit Haut und Haaren dem Sport verfallen – und auch der TSG. Er war 1960 Mitbegründer und Leiter der Faustballabteilung und begann 1980 seine Laufbahn als Skilehrer.

„In der Schweiz und in Österreich gibt es keinen Buckel, den ich nicht hinuntergefahren bin“, berichtet er.

Sportliches und musikalisches Talent

1967 hob er gemeinsam mit anderen den ersten Hemdglunkiball der TSG im Pflugsaal aus der Taufe – und bewies als Fanfarenbläser beim einst existierenden Spielmannszug der Turner auch noch musikalisches Talent.

Lothar Lutz war auch zur Stelle, als der Verein 1984 einen Vorsitzenden suchte. Seitdem hatte der Multi-Sportler immer eine leitende Funktion in der TSG inne - entweder als Vorsitzender oder als dessen Stellvertreter.

Dabei sagt er in seiner typischen Bescheidenheit von sich selbst, dass er sich nie in den Vordergrund habe drängen wollen, sondern sich stets um Ausgleich bemüht habe.

„Ich bin dem Verein eng verbunden, er ist mir sehr wichtig“, so begründet Lutz seinen unermüdlichen Einsatz für die TSG, die ihn vor 2017 zum Ehrenvorsitzenden ernannt hat.

Lebendes Inventar der TSG

Noch immer sieht er im Vereinsheim nach dem Rechten und hilft mit, wo es ihm möglich ist. Sein Rat ist nach wie vor gefragt, zumal er aus einem schier unerschöpflichen Erinnerungs- und Erfahrungsschatz schöpfen kann. „Ich bin eine Art lebendes Inventar der TSG“, meint er augenzwinkernd.

Auch beim Sport zählt der 82-Jährige noch lange nicht zum alten Eisen. Bei den Jedermännern spielt er Volleyball und macht Gymnastik, als Ausgleichssport trifft er sich alle 14 Tage mit alten Vereinskameraden zum Kegeln. „Der Sport hat mich geprägt“, blickt Lothar Lutz zurück, „er ist mein Lebensinhalt“.

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