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Schopfheim Der Tafelladen wird mobil

Ralph Lacher
Über die Einweihung des „Dota-Mobil“ freuten sich am Samstagmittag in der Schopfheimer Fußgängerzone Sonja Steiger vom Diakonischen Werk, Bürgermeister Dirk Harscher und Brigitte Leisinger vom Tafelladen-Förderverein. (von rechts). Foto: Ralph Lacher

Einweihung: „Dota-Mobil“ bringt Tafel-Angebot künftig in den ländlichen Raum

Mit einer kleinen Feier wurde am Samstag in der Fußgängerzone das „Dota-Mobil“ des Schopfheimer Tafeladens eingeweiht. Das Fahrzeug wird den Menschen im ländlichen Raum um Schopfheim herum das Angebot des Tafelladens künftig buchstäblich nahe bringen.

Von Ralph Lacher

Schopfheim . Die Stadt unterstütze die Initiative des Diakonischen Werkes als Träger des Tafelladens sehr gerne, sagte Bürgermeister Dirk Harscher in seinem Grußwort. Mit der Arbeit im Tafelladen und bald auch mit dem sogenannten „Dota-Mobil“ schlage man zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen arbeite man aktiv gegen Armut, zum anderen gegen Lebensmittelverschwendung.

Der Schopfheimer Tafelladen – zu Beginn in einem Domizil in Gündenhausen, mittlerweile in der Stadthalle stationiert – leistet diese wertvolle Arbeit in Schopfheim bereits seit 2004. Künftig kommt auch der ländliche Raum im Kleinen, mittleren und oberen Wiesental in den Genuss der Tafelangebotes. Der Name des Fahrzeugs ist da Programm: Dota steht für „Dorf-Tafel“.

Zahl der Tafel-Kunden hat sich verdoppelt

Bürgermeister Harscher würdigte ausdrücklich das Engagement der Ehrenamtlichen im Tafelladen-Förderverein um dessen Vorstandsduo Brigitte Leisinger und Josef Brunner. Dieser nämlich hat das „Dota-Mobil“ finanziert.

Seit 2020 befindet sich der Schopfheimer Tafelladen in Trägerschaft des Diakonischen Werkes. Dessen örtliche Leiterin Sonja Steiger führte aus, dass die Tafel in den letzten Monaten enormen Zuspruch gefunden habe. Hatte man im Februar noch 300 Kunden, so sind es nun über 700 pro Woche.

Das liege an neuen Tafelladen-Kunden aus dem Kreis der Ukraine-Geflüchteten, aber auch daran, dass die Inflation immer mehr Menschen dazu veranlasse, sich eine Einkaufsberechtigung bei der Tafel zu besorgen.

Diese Entwicklung sei auch auf dem Lande zu spüren, weshalb das „Dota-Mobil“ ein passende Reaktion sei: Personen, die eigentlich einkaufsberechtigt wären, das Angebot der Tafel Schopfheim aber wegen eingeschränkter Mobilität oder einer ungenügenden Anbindung an den ÖPNV nicht nutzen können, wird der Zugang zum Tafelladen-Angebot erheblich vereinfacht, erklärte Sonja Steiger. Eine Einkaufsberechtigung können die Kunden direkt am Verkaufswagen, bei der jeweiligen Ortsverwaltung oder anderen gemeinwohlorientierten Stellen beantragen.

Geplant sind nach den Sommerferien zwei Touren bis in den Raum Schönau hinein und ab 2023 eine Tour ins Kleine Wiesental.

Erfreut zeigte sich Steiger über den großen Rückhalt, den der Tafelladen in Schopfheim genießt: Nicht nur von der Stadt, die sich aktuell um die Stellplatzfrage für das „Dota-Mobil“ kümmert, sondern auch von vielen Institutionen, Geschäften und Betrieben. Nicht zu vergessen die rund 40 Ehrenamtlichen, die den Tafelbetrieb am Laufen halten.

„Bedürftigkeit ist keine Schande“

Zugleich wies Steiger darauf hin, dass man sowohl in Sachen Spendern und Unterstützern als auch bei den ehrenamtlichen Helfern für den Tafelladen wie bald auch für das erweiterte Angebot des „Dota-Mobils“ „Neuzugänge“ gebrauchen könnte.

Wichtige Aufgabe der Diakonie und auch der Ehrenamtlichen sei es, so Sonja Steiger, die Schwellenängste vor dem Nutzen des Einkaufsangebots zu nehmen.

„Bedürftigkeit ist keine Schande oder gar Selbstverschulden, sondern den immer härter werdenden sozioökonomischen Bedingungen geschuldet,“ fügte Bürgermeister Harscher an.

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