Vom Gipfel der Welt ging’s zum Titan Europas, dem Mont Blanc. Erneut belebten mitreißende Passagen und treibende Rhythmen die Handlung. Sogar wütenden Schneesturm und rieselnden Steinschlag hatte der Notenschöpfer eingebaut. Mit viel Biss ging auch der Komponist des flapsig klingenden „Waschweibs“ ans Werk.
Die konzertante Sage der falschen Magd, die letztlich ihre Schuld abzuwaschen versucht. Ihre Scheinheiligkeit, sprich hämisches Lachen, spiegelten die Akkorde grandios wider.
Gleiches galt für düster-gruselige Szenen, wiederum gespickt mit der sensiblen Kunst des Geräuschemachens.
Apropos: Dirigent Gordon Hein machte seinem Ruf alle Ehre, verblüffte erneut mit einer Leistung, die mit Substanz-Tiefe überraschte. Sein handverlesenes Ensemble „Südbaden Winds“, 40 Zöglinge der Verbandsjugend, zog voll mit. Das galt auch für „Movements“. Der harmlose Titel barg reinste Männerphantasien: plastisch vertont wurden Abläufe in Werkstätten der Autoindustrie – und die Pkw-Hymne mündete in erneuten Beifallsausbruch.