Schopfheim „Die Nationalität spielt keine Rolle“

Markgräfler Tagblatt

Integration: Flüchtlinge aus Syrien und Gambia arbeiten bei der Firma H2O

Steinen. Dina Alessa aus Syrien und Lamin Colley aus Gambia sind 2015 beziehungsweise 2014 aus ihrer Heimat geflüchtet. Heute sind sie bereits seit zwei Jahren bei der Firma H2O in Steinen beschäftigt. Dina Alessa arbeitet im Labor, und Lamin Colley absolviert eine Ausbildung als Elektroniker.

Die H2O GmbH ist international tätig und vereint mehr als zehn Nationen. „Jeder Kollege leistet einen wichtigen Beitrag zu unserer Unternehmenskultur und zum Erfolg unserer Firma“, betont Bettina Böhringer, Personalreferentin bei H2O. Das Unternehmen ist stolz darauf. „Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter mit Engagement dabei sind. Da spielt die Nationalität überhaupt keine Rolle.“ Gerade aufgrund des aktuellen Fachkräftemangels sei H2O froh, so motivierte und qualifizierte Mitarbeiter gefunden zu haben, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Ich kam im Jahr 2015 nach Deutschland“, erzählt Dina Alessa. Die Syrerin ist Diplom-Agrarwissenschaftlerin und war in Damaskus für das Umweltministerium tätig. Über die Initiative „Perspektive für Flüchtlinge“ bewarb sie sich für ein sechsmonatiges Praktikum bei H2O. Danach wurde ihr ein unbefristeter Vertrag angeboten. Heute arbeitet sie schon über zwei Jahre im Labor des Unternehmens. „Durch meine Ausbildung habe ich ein gewisses Verständnis für Chemie, die Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Ich fühle mich hier wohl, die Kollegen sind toll.“

Auch Lamin Colley macht die Arbeit viel Spaß. Er ist seit 2014 in Deutschland und absolvierte hier den Hauptschulabschluss. Durch die Bildungspartnerschaft zwischen seinem Fußballverein Lörrach-Brombach und der H2O GmbH kam er zum Unternehmen. Dort machte er zuerst ein Praktikum und begann nach der Elektrofachschule 2017 seine Ausbildung zum Elektroniker. „Ich bin dankbar, dass ich bei H2O diese Chance bekommen habe. Ich fühle mich hier sehr wohl, meine Kollegen helfen mir viel, auch beim Erlernen der Sprache.“

Dina Alessa und Lamin Colley brachten sich Deutsch weitestgehend selbst bei und können sich heute, dank dem täglichen Kontakt mit den Kollegen, sehr gut verständigen. Besondere Hürden bei der Beschäftigung von Flüchtlingen gab es in diesem Fall keine, so Bettina Böhringer, und ergänzt: „Die Bürokratie war nicht aufwändiger als bei anderen Personal-Einstellungen. Dina Alessa und Lamin Colley hatten alle Unterlagen, die wir benötigten, schon vorliegen. Und bei aufkommenden Fragen unterstützte uns das Ausländeramt in Lörrach immer großartig. Ich kann dies jedem Unternehmen nur empfehlen.“

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