Schopfheim Die Saison ist auf jeden Fall gelaufen

Ralph Lacher
Im Reitsport ist die Einhaltung von Abstandsregeln kein Problem, versichert das Gestüt Trefzger. Foto: Ralph Lacher

Sport: Zwangspause für Großveranstaltungen / Vereins-Videos für Kinder / Sorge um Sponsorengelder

Schopfheim  - Für einige Sportler und Sportvereine, für Golfer und Tennisspieler sowie die Leichtathleten steht durch die neuen Bestimmungen in Sachen Corona ein kleiner Schritt in Richtung „neuer“ Normalität in Corona-Zeiten an.

Für alle Indoor-Sportler und auch die, die draußen so genannte Kontaktsportarten betreiben wie etwa Fußballer, steht dieser Schritt wohl noch in weiter Ferne. Zwangspause haben Großveranstaltungen Motocross, Wiesentäler Wasserlauf und Saison-Eröffnungsreitturnier auf dem Gestüt Sengelen (wir berichteten). RV-Vorsitzender und Gestütsbetreiber Volker Trefzger ist aber zuversichtlich, dass das nächste geplante Turnier, die Ringmeisterschaft, Ende Juni stattfinden darf. Im Reitsport sei es problemlos möglich, die geforderten Abstandsregelungen einzuhalten. „Und wenn es gefordert wird, könnten wir auch ohne Zuschauer, also unter Ausschluss der Öffentlichkeit reiten“, sagt Trefzger.

Weniger optimistisch für einen Wiederbeginn der sportlichen Aktivitäten ist Stefan Brutschin, Vorsitzender des Tischtennisclubs Schopfheim-Fahrnau. Seit Mitte März ist der Tischtennis-Spiel- und Trainingsbetrieb eingestellt, die Rundenspiele wurden sieben Spieltage vor dem eigentlichen Ende angesagt.

„Der Verband hat die Saison beendet. Wir hoffen darauf, dass ab Mitte September wieder Tischtennis gespielt werden darf.“

Der TTC, mit neun Teams der größte Tischtennis-Verein in den politischen Kreisen Lörrach und Waldshut, hat zumindest in Sachen Nachwuchsbetreuung reagiert. „Unsere Jugendtrainer haben über die sozialen Netzwerke Videos an unsere Kids geschickt, damit diese sich etwas mit Tischtennis beschäftigen können“, sagt Brutschin.

Solche Videos für die Mitglieder und Nutzer der vielen Breiten- und Freizeitsportangebote empfiehlt der Turnverein (TV) Fahrnau, so Vorstandsmitglied Diana Sorzio. Die Turnvereins-Dachorganisation Markgräfler Hochrhein-Turngau hat auf ihrer Homepage solche Videos zum Heimtraining eingestellt.

Im TV Fahrnau mit seinen über 900 Mitgliedern, drei Viertel davon Kinder und Jugendliche, hofft man darauf, dass mit Schulbeginn für die kleineren Kinder auch die Sporthallen für die Übungsbetrieb wieder geöffnet werden.

Im TV-Vorstand macht man sich Gedanken über die bei der Generalversammlung im Januar beschlossene Beitragserhöhung. „Wir denken darüber nach, die Erhöhung von bisher 25 Euro für Erwachsene auf 40 Euro um ein Jahr zu verschieben.“

Gelaufen ist die Wettkampfsaison für die Handballerinnen und Handballer des HSV Schopfheim. „Wir sehen vor allem im Nachwuchsbereich, wo wir 13 Teams haben, Probleme. Deshalb haben wir über das Corona-Programm des Handballverbandes für unsere Kids Schulungsvideos zusammengestellt“, sagt Vorsitzender Andreas Pohl. In Video-Sitzungen sind Trainer und Vorstandsleute in regelmäßigem Kontakt - ganz wichtig, weil Sport immer auch eine soziale Komponente hat, wie Pohl betont.

Für den 330-Mitglieder-Verein sieht der Vorsitzende auch finanzielle Probleme. Mit der VR-Talentiade wurde eine Veranstaltung gestrichen, und die Sponsoren-Suche wird in der regionalen und lokalen Geschäftswelt sicher nicht einfach.

In der Luft hängen auch die Kicker aus der Fußballabteilung des SV Schopfheim. Abteilungsleiter Thomas Schulz weist auf den ausgesetzten Spielbetrieb hin und darauf, dass er es für sinnvoll erachten würde, der Verband würde die Saison für beendet erklären, und man würde mit Stand Sommer 2019 im August diesen Jahres sowohl bei Aktiven wie auch Jugendlichen wieder mit dem Wettkampf-Kicken beginnen.

Das Großprojekt Sportheim-Bau sei von der Corona-Krise erfreulicherweise nicht betroffen. Allerdings sieht Schulz im weiteren Jahreslauf durchaus auch wirtschaftliche Probleme für Sportvereine. „Die Auswirkungen auf die Wirtschaft auch im Wiesental werden wohl dazu führen, dass viele Unternehmen ihr Sponsoring auf den Prüfstand stellen und einschränken.“

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