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Schopfheim „Die schöpfen den Rahm ab“

Markgräfler Tagblatt

Auma-Zinken kritisiert überzogene Preispolitik der Narrenzunft

Schopfheim (hjh). Dicke Luft im Narrenkeller: Der Auma-Zinken hielt bei seiner Hauptversammlung im Gewölbe mit seinem Unmut über die Narrenzunft nicht hinterm Berg.

Zinkenvogt Manuel Dollinger konnte zwar auf ein insgesamt zufriedenstellendes Vereinsjahr zurückblicken, ärgerte sich aber über einen dicken Wermutstropfen in der Bilanz: „Der Lumpenball kommt zwar sehr gut an, wirtschaftlich lohnen tut er sich aber nicht“, sagte er und machte die Narrenzunft und deren überzogene Preispolitik dafür verantwortlich. Deshalb sei fraglich, ob der Zinken künftig an der Organisation des Abends festhalten werde.

Ehrenzunftmeister Waldemar Lutz versuchte zwar, die Wogen zu glätten, indem der darauf hinwies, dass seine Ratskollegen bereits eine Arbeitsgruppe gebildet hätten, die den Auftrag habe, Lösungen zu dem Problem zu finden.

Aber nicht zuletzt Hans Dollinger gab nicht so schnell klein bei. Er habe sich fürchterlich geärgert, als er bei der Kassenprüfung die Zahlen sah, die eindeutig belegten: „Die Zunft schöpft anstelle der Zinken den Rahm ab, ohne auch nur einen Handstreich dafür zu tun“.

Als Beispiel nannte Dollinger den Preis einer Flasche Bier: „An jeder Flasche, die über die Theke geht, verdient die Zunft 100 Prozent. Die Zunft macht den Reibach und wir haben die ganze Arbeit“. Es sei in Ordnung, für den Narrenkeller Miete zu bezahlen. Aber auch die Zinken hätten kräftig mitgearbeitet beim Umbau des Narrenkellers.

Waldemar Lutz appellierte an alle, an einem Strang zu ziehen, und bat um Geduld, bis die Zunft-Arbeitsgruppe eine Lösung präsentiere.

Aber Wolfgang Korloch erinnerte daran, dass nicht viel Spielraum bleibe, wenn der beliebte Lumpenabend tatsächlich wieder stattfinden sollte. Denn seine Organisation erfordere jede Menge Zeit.

Das war auch Zinkenvogt Manuel Dollinger klar: „Wenn wir unseren Fahrplan aufstellen und bis dahin noch keine Lösung haben, wird es keinen Lumpenball geben“, betonte er.

Die eigentlichen Regularien gingen reibungslos über die Bühne. Zinkenvogt, Schriftführerin, Häsgruppenleiterin und Kassiererin zogen nach einer sehr kurzen Kampagne ein positives Fazit ihrer Arbeit für 67 passive und 28 aktive Mitglieder des Auma-Zinkens.

Es habe kaum ein Wochenende gegeben, an dem die Aktiven nicht auf Achse waren. Mit einem Grillfest belohnten sich die Helfer des Zinkens im Herbst auch mal selbst für das ehrenamtliche Engagement.

Was unterm Strich finanziell rauskam, löste zwar keinen Übermut aus, aber es gab auch keinen Grund zur Panik, obwohl Hans Dollinger versuchte, den Zinken auf einen Sparkurs einzuschwören, weil dieser in einem Jahr seinen 66. Geburtstag sorgenlos feiern wolle.

Wegen des Jubiläums verschob der Zinken auch die Ehrungen. „Wir werden diese im Rahmen des Jubiläums feierlich nachholen“, versprach der Vogt.

Die Wahlen erbrachten folgendes Ergebnis: Zinkenvogt bleibt Manuel Dollinger, Nadine Walter führt als Nachfolgerin von Ilona Jahns die Kasse und Selina Müller übernimmt von Saskia Harsch das Amt der Schriftführerin.

Julia Walter löst Selina Müller als Häsgruppenführerin ab, im Amt bleiben Christian Volz (stellvertretender Häsgruppenführer), Ingo Walter (Mundschenk), Wolfgang Korloch und Thorsten Litfin (Kassenprüfer), Hans Dollinger und Karl-Heinz Georg (Beisitzer) sowie Wolfgang Korloch, Sonja Litfin und Manuel Dollinger als Mitglieder des Ehrengremiums.

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