Schopfheim Die Villa Amalia gilt nicht als Denkmal

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Die Tage der Villa Amalia sind gezählt. Foto: Archiv

Bauausschuss: IHK darf das Gebäude abreißen / Es entsteht aber kein Parkplatz – Antrag zurückgezogen

Schopfheim (ma). Die Villa Amalia gilt nicht als Denkmal und darf abgerissen werden. Darüber informierte Bürgermeister Harscher den Bau- und Umweltausschuss bei dessen erster Sitzung nach der Sommerpause.

Abbruch ist zulässig

Wie berichtet, will die Industrie- und Handelskammer (IHK) das nicht bewirtschaftete Gebäude abbrechen lassen und auf dem Grundstück mittelfristig eine Erweiterung des benachbarten Bildungszentrums realisieren. Im aktualisierten und digitalisierten Denkmalkataster war das Gebäude als „denkmalrechtlicher Prüffall“ ausgewiesen. Ein Anwohner hatte sich gegen die Abrisspläne ausgesprochen und an die Fraktionen appelliert, sich für den Erhalt des Gebäudes und damit des gesamten Ensembles in der Amalienstraße einzusetzen.

Die Denkmalschutzbehörde habe eine mögliche Denkmaleigenschaft geprüft und sei zum Ergebnis gekommen, dass das Haus kein Denkmal darstelle, berichtete Bürgermeister Harscher weiter. Somit dürfe die IHK das besagte Haus in der Amalienstraße abreißen, dieses Vorhaben sei bauplanungsrechtlich zulässig.

„Abriss ist bedauerlich“

Ernest Barnet teilte mit, wenn es eine Abstimmung gegeben hätte, dann hätten die Grünen dagegen gestimmt. Thomas Kuri (CDU) sagte, er könne die Emotionen nachvollziehen, aber wenn es sich nicht um ein Denkmal handle, dann sei es nicht richtig, das Vorhaben abzulehnen. Entschieden werden müsse auf Basis des Bauplanungsrechts; ins Privatrecht von Eigentümern dürfe hier nicht eingeschritten werden.

Kai Horschig (Freie Wähler) fand es bedauerlich, dass das Gründerzeit-Gebäude abgerissen wird und die Fläche – mitten im Innenstadtbereich – zunächst brach liegen solle. Aber: Das Parken auf der dann freiliegenden Fläche sei nicht gestattet, da es sich bei der Amalienstraße um eine Spielstraße handle, so Stadtplaner Peter Egi.

Die IHK hatte ursprünglich beantragt, auf der Freifläche, die durch den Abriss entsteht, 23 Stellplätze einzurichten, diesen Antrag aber wieder zurückgezogen.

Dass der Ort vielleicht trotzdem als Parkplatz genutzt werden könnte, wie von Felix Straub (Grüne) vorgebracht, wies die Stadtverwaltung zurück. „Wir haben es hier mit der IHK als seriösem und verlässlichem Partner zu tun“, gab Bürgermeister Harscher entschieden zu Protokoll.

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