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Schopfheim Die Zahl der Unfälle steigt

Gerald Nill
Bleibt ein Unfallschwerpunkt: die Kreuzung an der B 317 in Schopfheim Mitte. Foto: Gerald Nill

Die Zahl der Verkehrsunfälle im Bereich des Schopfheimer Polizeireviers sind im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf knapp 500 gestiegen. Fünf Menschen verloren im Straßenverkehr ihr Leben.

Unfallschwerpunkte bleiben die Auffahrten auf die B 317. Für Motorradfahrer hat sich die Strecke nach Gersbach zum Unfallschwerpunkt entwickelt, erläuterte Revierleiter Ralf Ühlin bei der Vorstellung der Jahresbilanz.

Die Gesamtzahl der gemeldeten Unfälle zwischen Maulburg und Todtnau lag im letzten Jahr bei 497. „Die wesentlichen Unfallursachen lagen bei nicht angepasster Geschwindigkeit und Fehlern bei der Vorfahrt“, analysierte der Revierleiter. „Einen deutlichen Abstieg um 52 Prozent gab es bei Unfällen mit eingeschränkter Verkehrstüchtigkeit.“ Ühlin weiter: „Auffallend ist der kontinuierliche Anstieg der Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss.“

Die Grafik gibt einen Überblick über die Entwicklung der Unfälle und deren Schweregrad in den letzten fünf Jahren. Foto: zVg/Polizei

Verletzte und Todesfälle

Die Zahl der schwerverletzten Unfallopfer erhöhte sich um 33 Prozent auf 52. Fünf Personen ließen auf Wiesentäler Straßen ihr Leben: ein Motorradfahrer, ein Lkw-Fahrer, ein Autofahrer sowie zwei Radfahrer.

E-Bikes als Risiko

Auffallend ist in der Polizei-Statistik, dass bei den Risikogruppen die Radfahrer die Motorradfahrer inzwischen übertroffen haben. Ühlin führt das auch auf den Boom bei Pedelecs zurück: „Die Unfallbeteiligung von Radfahrern inklusive E-Bikes steigt weiter auf das höchste Niveau der letzten fünf Jahre: plus 17 Prozent.“ Im letzten Jahr verunglückten im Revier 48 Motorradfahrer und 69 Fahrradfahrer.

Mehr Motorradunfälle

Aber auch die Motorrad-Unfälle nahmen um 17 Prozent zu, nachdem noch im Corona-Jahr mit ausbleibenden Kradfahrern aus der Schweiz ein starker Rückgang auf heimischen Landstraßen zu verzeichnen gewesen war. Zur Frage weiterer Temporeduzierungen oder etwaiger Fahrverbote meinte der Revierleiter: „Wir sind nicht die Entscheidungsträger. Das Problem lösen wir nicht.“ Aber es werde weiter Kontrollen an Unfallschwerpunkten geben.

Bei den Motorradfahrern hat sich die Strecke Schopfheim - Gersbach weiter als Unfallstrecke erwiesen: Hier liegt die Zahl der Unfälle mit zwölf (nach 7 im Jahr zuvor) und acht verletzten Fahrern weit vor den übrigen beliebten Ausflugsrouten im Wiesental.

Risikogruppe Senioren

Schließlich beschäftigt die Polizei die Frage, welche Altersgruppen als Unfallverursacher besonders auffallen. Der Trend ist klar: Junge Verkehrsteilnehmer (87 Unfälle) werden immer sicherer, während der Anteil der Senioren (128 Unfälle) am Unfallgeschehen auf hohem Niveau weiter wächst. „Im Schnitt der letzten drei Jahre liegen die Senioren deutlich über der Risikogruppe der jungen Fahrer“, bilanziert Ühlin.

Viele Fälle von Unfallflucht

Schließlich noch ein leidiges Thema zum Schluss: die Unfallflucht. Die Zahl der Unfallflüchtigen ist um 30 Fälle oder 16 Prozent weiter gestiegen, was Rückschlüsse auf die Moral der Verkehrsteilnehmer zulässt. 211 Mal hatten andere Verkehrsteilnehmer das Nachsehen und blieben zum Teil auf hohen Kosten sitzen, wobei der Geflüchtete eine Kfz-Versicherung genau für diesen Schadensfall besitzt.

Smartphones lenken ab

Ein weiteres leidiges Thema ist die Nutzung des Smartphones am Steuer. Ralf Ühlin merkt hierzu an: „Die hohe Zahl an festgestellten Verstößen der Smartphone-Nutzung während der Fahrt legt nahe, dass sich viele Fahrzeugführer nicht über den hohen Ablenkungsgrad und die damit verbundene Unfallgefahr im Klaren zu sein scheinen.“ Die Polizei werde deshalb weiter schwerpunktmäßige Kontrollen durchführen.

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