^ Schopfheim: Dikome ist verwaist, die Einwohner sind geflohen - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Dikome ist verwaist, die Einwohner sind geflohen

Markgräfler Tagblatt

Kaffeecenter Langenau: Bürgermeister zu Besuch. Vereinsvorstand konnte nur bis Douala reisen.

Schopfheim - Die Vorsitzenden des Dikome / Kamerun-Vereins, Richard Renz und Viktor Reis, sind von einem Partnerschaftsbesuch in Kamerun zurückgekehrt.

Ihre Reise endete bereits in Douala, weil eine Weiterreise wegen Entführungsgefahr oder plötzlich auftretender Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Aufständischen zu gefährlich gewesen wäre. So mussten die Managerin des Vereins, Emmerence Bokoe Etongwe, und ihre engen Mitarbeiter zur Berichterstattung nach Douala reisen.

Die gute Nachricht: Gemeinsam schafften sie es, einen Container Kaffee aus dem Busch herauszubringen. Die Lage der Mitarbeiter sei dabei sehr schwierig, teilt der Dikome / Kamerun-Verein mit. „Aber Kleinstfarmer sind auf das Einkommen aus dem Kaffeeverkauf dringend angewiesen“, so Richard Renz.

Auf Drängen des Dikome / Kamerun-Vereins haben die Farmer die Organisation der Transporte in die eigenen Hände genommen. Die Schulen des Südwestens sind weiterhin geschlossen. Aufständische haben bei Zuwiderhandlungen Lehrer mit Machetenhieben schwer verletzt, teilt der Verein mit.

Erfreulich sei der Bericht über die Wartung der Wasserversorgungen in den Dörfern Bakumba und Bikoki. Die Dorfgemeinschaften seien trotz der Unruhen ihren Wartungsaufgaben nachgekommen.

Paramountchief Cyril Sakwe habe von Dikome berichtet. Die Kleinstadt im Regenwald sei verwaist und vom Militär besetzt. Die Einwohner seien in vielen größeren Gruppen im Regenwald versprengt. Dort lebten sie unter widrigsten Umständen in Farmhütten und aus Blättern errichteten Unterständen. Gerade jetzt, mit Beginn der Regenzeit, seien Erkältungskrankheiten ein großes Problem. Einige Bewohner seien schon wegen fehlender Grundnahrungsmittel oder Medikamente gestorben. Insbesondere Malaria setze den geschwächten Menschen zu.

Bürgermeister Harscher zeigte sich bei seinem Besuch beim Kaffeecenter in Langenau sehr betroffen von den Schilderungen und sagte seitens der Stadt Unterstützung im Rahmen der Rücklagen aus dem Partnerschaftsprogramm zu. Mit dem Geld sollen Medikamente, Planen und Decken angeschafft werden. Der Dikome / Kamerun -Verein hat bereits 3000 Euro für die Medikamentenversorgung bereitgestellt. „Wir werden weitermachen“ so Richard Renz und Viktor Reis. „Wir hoffen auf zusätzliche Spenden aus der Bevölkerung.“ Der Verein bittet deshalb um Gelder, um die größte Not der Zivilbevölkerung weiter zu lindern.

Spendenkonten

VR-Bank eG: Dikome/Kamerun e.V., DE05 6839 1500 0006 33 14 08.

Sparkasse Wiesental: Dikome/Kamerun e.V., DE89 6835 1557 0003 1911.

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