Schopfheim „Eichen braucht weitere Bauplätze“

Markgräfler Tagblatt
Das geplante Neubaugebiet „Breitmatt“ war Thema im Ortschafsrat Eichen. Plan: Stadt Foto: Markgräfler Tagblatt

Ortschaftsrat: Diskussion über die „Breitmatt“-Pläne / Dorfparlament pocht auf Mitspracherecht

In der ersten Sitzung des neuen Ortschaftsrats gab Ortsvorsteher Rudolf Wassmer bekannt, dass der Bauantrag für ein Erdaushub-Zwischenlager in der „Breitmatt“ nicht mehr auf der Tagesordnung stehe.

Von Heiner Fabry

Schopfheim-Eichen . „Die Diskussion um das Zwischenlager ist nicht mehr dringlich“, zitierte der Ortsvorsteher den Bürgermeister, der mit dieser Begründung das Thema schon am Montag im Gemeinderat von der Tagesordnung abgesetzt hatte. Zudem sei „unsicher, ob die Planung eines Wohngebiets Breitmatt überhaupt weiterverfolgt werden soll“, wiederholte Wassmer gleichlautende Aussagen des Stadtoberhaupts.

Trotzdem entwickelte sich in der „Fragestunde“ eine lebhafte Diskussion zum Thema. Ein Redner war der Meinung, die Bürger müssten ausbaden, was die Architekten verschlafen hätten. So sei der seit langem geforderte Gehweg in der „Breitmatt“ gar nicht eingeplant gewesen.

Daran schloss eine Bürgerin die Frage an, wie sich der Ortschaftsrat generell zu den Bebauungsplänen stelle.

Rudolf Wassmer hielt fest, dass der Ortschaftsrat grundsätzlich bei Fragen, die den Ortsteil betreffen, mit einzubeziehen sei. Sollte die Breitmatt-Diskussion weitergehen, wolle er Stadtplaner Planer Peter Egi in den Ortschaftsrat einladen, damit dieser erklären könne, was im Wohngebiet überhaupt geplant sei. Der Ortschaftsrat sei in dieser Angelegenheit „vollumfänglich“ zu informieren, so Wassmer.

Ortschaftsrat Wolfgang Bühler verteidigte die Position der Stadt. Der Ortschaftsrat nehme die Fragen und Anregungen der Bürger auf, vertraue aber grundsätzlich der Fachkompetenz der Verwaltung und des Bauamts, meinte er. Da Schopfheim dringend weitere Wohngebiete brauche, werde der Ortschaftsrat im Fortgang der Planungen grundsätzlich Stellung beziehen und sich auch bemühen, Alternativen für mögliche neue Wohngebiete zu entwickeln.

Dem schloss sich Rudolf Wassmer an. „Eichen braucht weitere Bauplätze, damit sich das Dorf weiter entwickeln kann“, hielt er fest.

Eine Frage bezog sich auf die Belastung des Erdmaterials. Ortschaftsrat Peter Trüby führte aus, dass das Erdaus dem Campusgelände wohl belastet sei, dass davon aber keine Gefährdung ausgehe. Allerdings frage er sich, warum das Material zwischengelagert werden solle und nicht gleich zur Deponie geschafft werde, denn das Land untersage grundsätzlich die Zwischenlagerung von sogenannten „Z 2-Material“.

Unter dem Punkt „Bekanntgaben“ informierte Rudolf Wassmer das Gremium, dass die geplante Rathausbegehung gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung stattgefunden habe. Sie sei in einer konstruktiven Atmosphäre verlaufen. Der Dachstuhl des Rathauses sei in Anbetracht seines Alters von vermutlich 240 Jahren in „ordentlichem Zustand“.

Der Ortsvorsteher betonte, dass er das Rathaus für Eichen unbedingt erhalten wolle. Das von der Stadt geforderte Nutzungskonzept liege zwischenzeitlich vor und solle in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen weiter überarbeitet werden.

Ein weiterer Punkt war die anstehende Hallensanierung. Als vordringlich bezeichnete der Ortsvorsteher die Sanierung der Duschen. Sollte die Stadt die Kosten für die Sanierung nicht übernehmen, sei auch denkbar, dass der Ortsteil die Finanzierung aus eigenen Mitteln bestreiten könne, so Wassmer.

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