Schopfheim Ein Bad in der Menge genommen

Petra Martin

Gewerbeverein: Verkaufsoffner Sonntag mit Frühlingsmarkt zog Besucher an wie ein Magnet.

Schopfheim - Das war wohl der kälteste verkaufsoffene Sonntag mit Frühlingsmarkt, der in die Geschichte der Gewerbevereinsveranstaltungen einging. Aber es war wohl auch das Wetter, das der Gewerbeverein brauchte: Tausende von Besuchern schlüpften nochmal in ihre Winterjacken und schlugen dem eiskalten Wind ein Schnippchen, um viele Schnäppchen zu machen.

Wattiert war auch die Jacke von Organisatorin Hildegard Pfeifer-Zäh, die gestern zusammen mit Janine Bühler in aller Herrgottsfrühe durch die Hauptstraße lief, um die ersten Marktbeschicker in Empfang zu nehmen.

Punkt zwölf Uhr war es so weit, und das Wetter spielte den Handelsleuten und Markt-Verkäufern in die Karten: Weil es zwar kalt war, aber trocken, marschierten ganze Scharen von Besuchern in die Innenstadt, um vom reichhaltigen Aktions- und Unterhaltungsangebot Gebrauch zu machen. Das Rezept gegen den eiskalten Wind: ein Bad in der Menge.

Da geriet trotz niedriger Temperaturen das Blut in Wallung beim Anblick der Oldtimer auf dem Marktplatz, und erst recht, wenn der Opa mit dem Enkel eine Spritztour machte. „Hach, wenn mein Auto nur einmal sooo sauber wäre“, schwärmte hingegen eine Besucherin in der Hebelstraße angesichts der dort blitzblanken Autos, die eine Fachreinigungsfirma ausgestellt hatte.

Die Kinder mussten auch nicht frieren: Einmal auf der Hüpfburg gehüpft und die Riesenrutsche heruntergerutscht, fühlt es sich mollig warm an. Familien mit drei vertretenen Generationen machten ihre Rundgänge, klatschten zur heißblütigen Brass-Band-Musik oder ließen sich das Herz erwärmen durch die Klänge der Sängerinnen und Musiker auf den Bühnen samt Steffi-Lais-Konzert der Extraklasse.

Die Eiszeit verwandelte sich auch beim Verzehr heißer Chili-Kracher oder eines Thai-Currys in eine Heißzeit. Heiße Getränke machten sowieso die Runde, aber so manch einer genoss auch ein Eis. In der Scheffelstraße, in der schon ein Mini-Fußgängerzönli zu bestaunen war, machte ein Geschäft mit 20 Prozent Rabatt Lust auf einen Einkauf - die Gewerbetreibenden waren allesamt um Ideen nicht verlegen.

Eine Vase nach der anderen, vom Energiedienst aus Treibholz im Nu beim Schausägen gefertigt, ging über den Tisch, und die Jugendparlamentarier ließen sich beim Demokratiemobil auf Diskussionen mit Besuchern ein.

Ernst wurde es übrigens für den Bevölkerungsschutz des DRK-Ortsvereins, der mit einem Wagen in der Hebel-/Hauptstraße stand und am Mittag plätzlich zu einem Einsatz gerufen wurde: zum Vollbrand in Gresgen.

Der „Verkaufsoffene“ war indes wieder einmal ein heißer Treffpunkt für Besucher von nah und fern.

„Wunderbar war’s und tschüss“, hieß es - offensichtlich fiebern schon manche dem nächsten Marktangebot eines verkaufsoffenen Sonntags entgegen.

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