Jahrestag: Vor 64 Jahren gewann Deutschland zum ersten Mal die Fußball-WM
Schopfheim (aq). Für alle Leidgeprüften, die das desaströse Ausscheiden der deutschen Nationalelf bei der WM in Russland noch nicht weggesteckt haben, ist ein Blick in die Sportgeschichte heilsam.
Neun Jahre nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs, am 4. Juli 1954 um 17.35 Uhr, besiegte die deutsche Elf bei der Fußball-WM in der Schweiz den haushohen Favoriten Ungarn.
„Mit einem viel beachteten 2:0 Sieg über Jugoslawien kämpfte sich die deutsche Elf in die Vorschlussrunde und gewann überraschend mit 6:1 über Österreich“, so leitet der Sportkommentator im „Markgräfler Tagblatt“ am 3. Juli 1954 die Frage nach dem Ausgang des Endspiels im Berner Wankdorfstadion ein.
Obwohl das Geschehen fast auf den Tag 64 Jahre zurückliegt, klingt die Berichterstattung im Hörfunk noch heute nach: „ Schäfer… – aus dem Hinterhalt müsste Rahn schießen – Rahn schießt, Toor! Toor! Toor! Toor für Deutschland!“
Helmut Rahn, der Boss von Rot-Weiß Essen, zirkelte den Ball flach in das gegnerische Tor. Der Rechtsaußen der Nationalmannschaft gibt um 17.35 einem „Volk sein Selbstwertgefühl zurück, wir sind wieder wer.“
„Die deutsche Mannschaft (Fritz Walter, Toni Turek, Horst Eckel, Helmut Rahn, Ottmar Walter, Werner Liebrich, Jupp Posipal, Hans Schäfer, Werner Kohlmeyer, Karl Mai, Max Morlock) spielte in diesem Spiel wie aus einem Guss. Da jeder Spieler die ihm zugedachte Aufgabe ausgezeichnet erfüllte, gelang gegen den hartnäckigen Widerstand der sieggewohnten Ungarn der bisher größte Erfolg in der Geschichte des deutschen Fußballsportes“, so die Berichterstattung im „Markgräfler Tagblatt“ vom 6. Juli 1954.
Nicht weniger kontrastreich zur Gegenwart fällt die die Prämierung der so genannten „Helden von Bern“ aus. So erhielt Siegtorschütze Helmut Rahn für den WM-Titel vom DFB 2400 Mark, einen Kühlschrank, Motorroller, Fernseher und dazu eine Polstergarnitur.
